Spreepark Berlin
Da ist der Wurm drin: Sanierung des Eierhäuschens mit Hindernissen
Es wird teurer, die Eröffnung des Eierhäuschens verschiebt sich. Und wer am neuen Drei-Millionen-Euro-Steg im Plänterwald anlegen soll, ist auch noch nicht klar.

Außen hui und im Inneren immer noch nicht fertig. Das Eierhäuschen, welches schon Fontane bedichtete und dem er in seinem Roman „Der Stechlin“ als „Spreeschönheit“ ein Denkmal setzte, hat eine bewegte Geschichte. Noch ist das letzte Kapitel um das Ausflugslokal an der Spree nicht geschrieben.
Seit 2019 lässt das Land Berlin das Eierhäuschen durch seine Gesellschaft BIM sanieren. Jetzt wird klar: Die Kosten dafür sind um fast 20 Prozent gestiegen. Aus 13,8 Millionen in der Planung sind 16,3 Millionen geworden, das geht aus einer Antwort auf eine Anfrage der Linke-Abgebordneten Katalin Gennburg hervor. Sie liegt dem Kurier vor.
Sanierung des Eierhäuschens im Spreepark Berlin viel teurer
Auch in Sachen Eröffnung geht nicht alles wie geplant. Eigentlich sollte das Eierhäuschen im zweiten Quartal 2023 öffnen, nun steht der 13. Oktober als Termin in den Büchern. Grund für die Verzögerung: Gleich zweimal wurde das Hochbauplanungsbüro gewechselt. Für die Preissteigerungen sind auch einzelne Gewerke zuständig, die mehr aufriefen als zuvor kalkuliert.
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Im Juni 2021 wurde klar, dass wegen erhöhter Materialpreise die Hauptgewerke Metallbau sowie Zimmerer- und Holzbauarbeiten das Budget sprengen und dass aufgestockt werden muss.
Doch damit nicht genug, bei den Sanierungsarbeiten an dem beliebten Ausflugslokal ist auch anderweitig der Wurm drin: Weil die Heizungsanlage nicht korrekt funktionierte, konnte der Estrich nicht trocknen. Ohne Estrich kein Tischler, kein Parkett. Vier Monate Verzug waren die Folge.

Zu allem Unglück kam noch Pfusch hinzu: Im Untergeschoss des Neubaus kam es zu zwei aufeinanderfolgenden großflächigen Wasserschäden. Alles auf Anfang in Sachen Bodenaufbau hieß es, weil eine Grundleitungsspülung schiefging und eine Trinkwasserleitung bei der Herstellung des Ausschankpavillons für den temporären Biergartenbetrieb im Mai 2023 angebohrt wurde.
Restaurant im Eierhäuschen frühestens im Herbst
Wann das Restaurant im Inneren des Eierhäuschens öffnen werde, fragte Katalin Gennburg. „Der Restaurantbetrieb im Eierhäuschen kann rund sechs bis acht Wochen nach der Übergabe des Gebäudes an Grün Berlin erfolgen“, heißt es in der Antwort der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, der die ausführende Grün Berlin GmbH zugeordnet ist.
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Ein weiterer Knackpunkt ergibt sich aus Sicht der Linke-Abgeordneten beim Schiffsanleger, der helfen soll, das Eierhäuschen und den zukünftigen Spreepark verkehrlich zu erschließen.
Durch den Spreepark wird der Plänterwald verkehrlich enorm belastet. Mit dem neuen Schiffsanleger am Eierhäuschen gäbe es eine Möglichkeit, den Ortsteil zu entlasten und den Verkehr einzudämmen, schreibt Katalin Gennburg. Doch obwohl der Schiffsanleger noch in diesem Sommer an den Start gehen soll, wurden bisher keine Anstrengungen unternommen, damit etwa die BVG ihn nutzen könnte.
Wer hält am neuen Steg am Eierhäuschen? Von hier geht es in den neuen Spreepark
„Es wurden bislang keine Verträge oder Vereinbarungen mit Unternehmen und Reedereien geschlossen“, heißt es vom Senat. „Doch wer wird dort denn überhaupt anlegen?“, fragt Katalin Gennburg. „Wieso bauen wir einen Schiffsanleger für fast drei Millionen Euro (auch hier Kostensteigerung um circa 13 Prozent), der dann möglicherweise gar nicht genutzt wird?“
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„Eine Nutzung des Schiffsanlegers ist ausschließlich für Fahrgastboote, zum Ein- und Ausstieg von Fahrgästen, gestattet. Die Nutzung durch Sportboote, muskelbetriebene Boote oder andere schwimmende und/oder feste Anlagen ist nicht gestattet“, heißt es vom Senat auf die Anfrage hin. Es sei begrüßenswert, wenn öffentliche Fähren der BVG dort haltmachten. Vor Betriebsbeginn soll eine weitreichende öffentliche Bekanntmachung erfolgen. Danach können sich alle Interessenten direkt an die Grün Berlin wenden, so der Verkehrssenat.
Ziel sind regelmäßige Schiffsanbindungen zu festgelegten Zeiten. Diese können bei entsprechender Nachfrage weiter ausgebaut werden und sind Teil der nachhaltigen und umfassenden Verkehrsanbindung des Spreeparks Berlin.