Das Humboldtforum ist endlich komplett – am Wochenende 24-Stunden-Programm für die Berliner
Das Berliner Humboldt Forum wird mit mehreren ständigen Ausstellungen und fünf Sonderschauen im jetzt fertig gestellten Ostflügel am Freitag vollständig eröffnet.

Schon seit Tagen proben sie das Programm für den großen Festakt und bereiten alles für die 24 Stunden-Party im Humboldtforum vor. Im Schlüterhof hängt eine Riesige Gurke mit einer Kugel darunter an einem Kran. Das Humboldt-Forum ist nun endlich komplett. Mit mehreren ständigen Ausstellungen und fünf Sonderschauen im jetzt fertig gestellten Ostflügel wird es an diesem Wochenende vollständig eröffnet. Zu sehen sein werden unter anderem die in Berlin als Dauerleihgaben verbleibenden Benin-Bronzen aus dem heutigen Nigeria.
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Rund 20.000 Exponate sind auf 16.000 Quadratmetern ab jetzt vollständig für das Publikum zu sehen. Gezeigt werden Exponate aus Asien, Afrika, Nord- und Südamerika, Ozeanien – und aus Berlin. Der Eintritt für die ethnologische Sammlung wird noch bis zum Ende des Jahres kostenlos sein.
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Mit einem Festakt wurden am Freitagnachmittag die letzten Flächen des Humboldt Forums eröffnet. Zur Feierstunde wurde unter anderem Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) erwartet.
24 Stunden Humboldtforum mit Performance, Musik und ganz viel zum Schauen
Für das Publikum werden dann am Samstag mit einem 24 Stunden währenden Programm erstmals alle Türen des Kultur- und Ausstellungszentrums geöffnet.
Besonders spannend: der Raum mit den Benin-Bronzen. Hier wird thematisiert, wie mit Kunst und Kolonialismus umgegangen werden soll. Der Ausstellungsteil ist vor einem Jahr inhaltlich noch einmal komplett überarbeitet worden, um der Herkunft der Objekte gerecht zu werden. Fast ausschließlich stammen die Bronzen aus Benin von einer sogenannten Strafexpedition der Briten im 19. Jahrhundert. Anschließend gingen die berühmten Bronzen an Museen in der ganzen Welt, Paris erklärt deren Herkunft offen im Museum, das British Museum tut das noch nicht. Berlin will es jetzt offenlegen.
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Humboldtforum für alle – am Wochenende großes Fest
Das Humboldt-Forum werde kein Ort der Selbstbespiegelung sein, sondern ein Ort der Auseinandersetzung mit unserer Geschichte – „in Kooperation mit denen, die international von unserer Geschichte zu Opfern gemacht worden sind, unter uns gelitten haben“, sagte Claudia Roth zur Eröffnung.
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Das 680 Millionen Euro teure Projekt Humboldtforum hinter der umstrittenen rekonstruierten Schlossfassade war 2020 zunächst digital und dann im vergangenen Jahr in zwei ersten Teilschritten eröffnet worden.
Häuser aus Ozeanien bekommen einen eigenen Saal im Humboldtforum
Das insgesamt rund 40 000 Quadratmeter umfassende Gebäude im Herzen Berlins teilen sich zwei Museen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, das Land Berlin, die Humboldt-Universität und die Stiftung Humboldt Forum.
Ein Highlight der jetzt zugänglichen Ausstellung: die Männerhäuser aus Palau. Ein Männerhaus ist aus über 245 Einzelteilen wiederaufgebaut worden, auch dank der Hilfe von Einheimischen. Die Palmenblätter auf dem Dach konnten dabei nicht wiederverwendet werden, weil sie nach fast 50 Jahren in Dahlem vollkommen verstaubt waren.
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„Das Humboldt Forum ist ein Prozess, es wird nie ganz fertig sein, das ist gut so“, sagte der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger.
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Er wies insbesondere auf die Zusammenarbeit mit Kuratoren aus den Herkunftsländern bei der Präsentation der Objekte hin. Dabei gehe es nicht nur um die Aufarbeitung der Herkunft der Exponate, sondern auch um deren Bedeutung.
Clubnacht in der Kulisse des Humboldtforums
Seit der ersten Teileröffnung im Juni 2021 hätten rund 1,5 Millionen Besucher die Sammlungen besucht, sagte der Generalintendant des Humboldt Forums, Hartmut Dorgerloh. Das Humboldt Forum wolle eine „globale Dialogplattform“ sein, die sich mit den weltweiten Herausforderungen auseinandersetzt.
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Zur Eröffnung des Ostteils des Schlosses organisiert das Humboldt Forum am Samstag ein 24-Stunden-Programm für Besucher und Besucherinnen mit rund 100 kostenlosen Angeboten vom Schlüterhof bis zur Dachterrasse. Angeboten werden neben Führungen unter anderem Diskussionen, Workshops, Filmvorführungen und Performances. Im Schlüterhof wird die ganze Nacht über zu einer Klubnacht des Berliner Künstlerinnenkollektivs Slavs und Tatars eingeladen.