In dem Neuköllner Pflegeheim Hermann-Radtke-Haus im Ortsteil Britz haben sich mindestens 16 Bewohner und vier Pflegekräfte mit Corona infiziert.
In dem Neuköllner Pflegeheim Hermann-Radtke-Haus im Ortsteil Britz haben sich mindestens 16 Bewohner und vier Pflegekräfte mit Corona infiziert. Foto: Morris Pudwell

In einem Neuköllner Pflegeheim für Senioren ist es zu einer Masseninfektion mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 gekommen. Das teilte das Diakoniewerk Simeon als Träger des Hermann-Radtke-Hauses in Britz mit.Vermutet werde, dass sich die Menschen bereits vor einigen Wochen beim gemeinsamen Kegeln angesteckt hätten. Die Veranstaltung habe noch vor dem Kontaktverbot stattgefunden. Zwei Bewohner sind bisher am Coronavirus gestorben, zwei weitere liegen im Krankenhaus, meldete der rbb.

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Wie alt die Betroffenen sind und wie viele Menschen insgesamt im Heim wohnen, ist noch nicht bekannt. Laut Homepage des Hauses können aber ingsesamt „93 Menschen gemeinsam im Hermann-Radtke-Haus leben“. Kenntnis vom positiven Testergebnis eines Teilnehmers habe man zehn Tage nach dem Kegel-Veranstaltung erhalten, sagte die zuständige Geschäftsführerin des Seniorenheims, Marion Timm. Zwischenzeitlich seien mehere Bewohner im Krankenhaus gewesen.

Auch vier Mitarbeiter trotz Schutzmaßnahmen infiziert

„Umgehend“ seien Maßnahmen eingeleitet worden, hieß es vom Diakoniewerk Simeon. Vor Ort wurde zudem darauf hingewiesen, dass das Hermann-Radtke-Haus vorsoglich unter Quarantäne gestellt sei und aus diesem Grund derzeit „keine Besuche möglich“ seien.

Vier Mitarbeiter seien trotz Schutzmaßnahmen ebenfalls positiv getestet worden und befänden sich aktuell in Quarantäne, teilte das Diakoniewerk weiter mit. Die Bewohner würden weiter im Heim versorgt, dabei werde Schutzausrüstung eingesetzt. Mittlerweile seien alle Bewohner des Heims getestet worden und sollen in zwei Wochen erneut getestet werden.

Gesundheitsamt bestätigt weitere Tests

Der Fall sei dem Gesundheitsamt Neukölln und der Heimaufsicht bereits bekannt, teilte ein Sprecher der Gesundheitsverwaltung mit. „Es wurden alle notwendigen Maßnahmen zum Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner, der Pflegekräfte und des weiteren Personals eingeleitet.“ Auch Tests von Pflegekräften und weiterem Personal seien veranlasst worden.

Die Menschen hätten sich angesteckt, „bevor die Berliner Eindämmungsmaßnahmenverordnung am 17.03.2020 mit weitreichenden Einschränkungen zum Besuchsrecht von Angehörigen und Ehrenamtlichen beschlossen wurde“, so der Sprecher.