Die Polizei bei der Kontrolle im Dong Xuan Center.
Die Polizei bei der Kontrolle im Dong Xuan Center. Foto: Morris Pudwell

Berlin - Tierquälerei, illegale Geschäfte und fehlende Hygiene: Gemeinsam mit Mitarbeitern des Bezirksamts Lichtenberg haben zwei Einsatzhundertschaften der Berliner Polizei am Montag im Dong Xuan Center Kontrollen durchgeführt. Bei der Razzia ging es um ein breites Spektrum an Verstößen, darunter auch die Nichteinhaltung der Corona-Bestimmungen. Rund 200 Beamte waren laut Polizei im Einsatz. 

Ordnungsamt, Polizei und Finanzamt Wedding durchsuchten in der Zeit von 11 bis 20 Uhr die 143 Geschäfte in dem vietnamesisch-asiatisch geprägten Einkaufscenter. Dabei wurden laut einem internen Schreiben der Polizei neben zahlreichen Vergehen gegen die Infektionsschutzverordnung „eine Vielzahl gewerblicher, aufenthaltsrechtlicher und arbeitsrechtlicher Verstöße festgestellt“. 

Nach Tierquälerei: Schildkröte gerettet

So musste unter anderem ein Lebensmittelladen wegen des falschen Umgangs mit lebenden Tieren vorübergehend geschlossen werden. In diesem Zusammenhang musste ein Amtstierarzt etwa 100 Fische von ihrem Leid erlösen, indem er sie fachgerecht tötete. Des Weiteren beschlagnahmten die Einsatzkräfte eine Schildkröte aufgrund eines Verstoßes gegen das Artenschutzgesetz. Das Tier kam zur weiteren Versorgung in eine Tierklinik.

Elf Personen versuchten vor der Polizei zu flüchten, wurden jedoch angehalten, überprüft und erkennungsdienstlich behandelt. Insgesamt wurden 197 Personen überprüft, 13 von ihnen mussten sich zur Feststellung ihrer Identität ausweisen. Es seien zehn unerlaubte Aufenthalte in Deutschland festgestellt worden. Die Beamten spürten außerdem einen Mann auf, der mit einem offenen Haftbefehl gesucht wurde.

Die Polizei kam mit zahlreichen Einsatzfahrzeugen angerauscht.
Die Polizei kam mit zahlreichen Einsatzfahrzeugen angerauscht. Foro: Morris Pudwell

Das Dong Xuan Center in Lichtenberg mit seinen zahlreichen Läden und Gaststätten ist ein beliebter Treffpunkt vietnamesischer Einwohner. Deshalb wurden die Einsatzkräfte von mehreren Dolmetschern begleitet, die in vielen Fällen übersetzen mussten.