Außengastronomie in Berlin-Neukölln. In dem Bezirk wird weiterhin die höchste Corona-Inzidenz der Hauptstadt registriert.
Außengastronomie in Berlin-Neukölln. In dem Bezirk wird weiterhin die höchste Corona-Inzidenz der Hauptstadt registriert. imago/Jürgen Held

Die Hauptstadt schwelgt in Sommerlaune. Masken sind im öffentlichen Bild kaum mehr zu sehen, die Pandemie scheint aus dem Bewusstsein vieler Menschen verschwunden zu sein. Tatsächlich sind die Corona-Zahlen drastisch zurückgegangen. Vor allem schwerste Verläufe haben sich so weit verringert, dass nur noch jedes zehnte Intensivbett in Berlin mit Covid-19-Patienten belegt ist. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt nunmehr bei 20,2 (Stand Donnerstag). Am Vortag lag er bei 22,6 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner, weit unterhalb der Warnwerte, die die Corona-Maßnahmen begründeten. Allerdings: Diese Werte sind weiterhin viel zu hoch, um von Entwarnung zu sprechen.

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So sah der Lagebericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) vor genau einem Jahr aus: Die Inzidenz lag bundesweit bei 3,5. Aus 132 Landkreisen wurde nicht eine einzige Neuinfektion gemeldet. Nun beträgt der Wert bundesweit 19,3 (Stand Donnerstag), Berlin liegt also leicht über dem Bundesdurchschnitt.

Berlins Bezirke mit den niedrigsten Corona-Inzidenzen

Es gibt in Berlin aber erhebliche Unterschiede zwischen der Inzidenz einzelner Bezirke. Zwei östliche Bezirke melden am Donnerstag nunmehr sogar einstellige Inzidenzen! Pankow weist mit 9,5 die niedrigste auf (Vortag 12,2), die zweitniedrigste Treptow-Köpenick mit 9,9 (Vortag 10,6). Lichtenberg liegt mit 10,2 (Vortag 13,6) nur knapp darüber. 

Berlins Bezirke mit den höchsten Corona-Inzidenzen

Gut entwickelt hat sich auch der Bezirk Mitte, wo eine Häufung von Fällen in dicht besiedelten Teilen im Ortsteil Wedding die Zahlen nach oben getrieben hatte. Nunmehr beträgt der Wert noch 27,7. Am anderen Ende stehen zwei Bezirke mit weiterhin erhöhten Infektionszahlen: Spandau mit der berlinweit höchsten Inzidenz von 37,9 (Vortag 38,7). In Neukölln ist die Inzidenz binnen eines Tages von 42,4 auf 35,2 deutlich gesunken.

Gehen die Zahlen berlinweit zurück, stehen bald weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen an. Diese Regelungen plant der Berliner Senat ab dem 18. Juni:

Kontaktbeschränkungen

• drinnen zehn Personen aus drei Haushalten (plus Kinder bis 14)

• draußen zehn Personen aus drei Haushalten (plus Kinder bis 14)

Veranstaltungen:

• Veranstaltungen im Freien bis zu 1000 Personen erlaubt
(ab 250 Personen generell Testpflicht, darunter abhängig vom Hygienekonzept)

• Veranstaltungen in geschlossenen Räumen bis zu 200 Personen erlaubt
(ab elf Personen Testpflicht)

• Ausnahmen mit mehr Personen möglich bei maschineller Lüftung und nach Hygienerahmenkonzept Kultur

Gastronomie:

• Gastronomie innen mit Personenbegrenzung, Reservierungspflicht, Testpflicht

Freizeitangebote:

• Freizeitangebote außen ohne Terminbuchung und Test, mit Hygienekonzept

• Freizeitangebote innen mit Terminbuchung und Testpflicht

• Ausflugsschiffe, Stadtrundfahrten auch in geschlossenen Fahrzeugen, Stadtführungen innen

Hotels:

• Touristische Übernachtungen möglich mit max. 50 Prozent Belegung, Testpflicht

Hochschulen:

• Prüfungen und Lehrveranstaltungen an Hochschulen in Präsenz mit Testung und Hygienekonzept

Sport:

• Sport im Freien in Gruppen ohne Test

• Wettkämpfe im Freien im allgemeinen Sportbetrieb mit Zuschauenden, Testpflicht und Personenobergrenzen

• Sport in geschlossenen Räumen in Gruppen ohne Zahlenbeschränkung, Testpflicht für Erwachsene

• Wettkämpfe in geschlossenen Räumen im allgemeinen Sportbetrieb ohne Zuschauenden, Testpflicht und Personenobergrenzen

Einzelhandel:

• Gesamter Einzelhandel ohne Testpflicht und Kontaktnachverfolgung

Prostitution:

• Sexuelle Dienstleistungen ohne Geschlechtsverkehr

• Prostitutionsstätten und Prostitutionsvermittlung mit Hygienekonzept, Terminbuchung und Testpflicht