Corona-Infektionen von Charité-Mitarbeitern: Entwarnung bei Ärzten und Pflegern!
Die Charité hat einen großen Teil ihrer Belegschaft auf Covid-19 testen lassen. Weniger als 0,5 Prozent sollen positiv ausgefallen sein.

Die Charité hat als erstes Berliner Klinikum einen großen Teil seiner Mitarbeiter auf Covid-19 getestet. 0,5 Prozent der Tests fielen positiv aus.
Im April seien in einer zweiwöchigen Testphase insgesamt 7.500 Beschäftigte auf freiwilliger Basis getestet worden, teilte das Universitätsklinikum am Mittwoch mit. Davon seien 25 Tests positiv ausgefallen – also weniger als 0,5 Prozent. Auch Antikörpertests seien bei diesen Beschäftigten durchgeführt worden. Während sogenannte PCR-Tests bei aktiven Infektionen ausschlagen sollen, suchen Antikörpertests nach Anzeichen einer bereits überstandenen Infektion im Blut. Weniger als zwei Prozent der an der Charité Getesteten wiesen demnach Antikörper auf.
Insgesamt hat die Charité rund 19.000 Mitarbeiter, in der Versorgung der Covid-Patienten in Berlin übernimmt sie als koordinierendes Krankenhaus eine tragende Rolle und versorgt die schwersten Fälle in der Stadt.
Testungen sollen wiederholt werden - Vorstand: "Gut investiertes Geld"
Getestet wurden Mitarbeiter in der unmittelbaren Patientenversorgung sowie in patientenfernen Bereichen: Pflegekräfte und Ärzte, aber auch Logistiker, Reinigungskräfte, Pressereferenten oder die Vorstände. Dabei habe es in keinem Bereich alarmierende Ausschläge gegeben. „Wir konnten auch kein erhöhtes Risiko in den Bereichen feststellen, die direkt mit Covid-Patienten arbeiten“, sagte Charité-Vorstand Ulrich Frei am Mittwoch bei einer Pressekonferenz.
Wichtig sei nun, dass die Testungen mit Strategie wiederholt würden. „Wir können sehen, dass zurzeit außergewöhnlich wenige Leute positiv sind. Aber man muss das in vernünftigen Abständen wiederholen“, sagte Heyo Kroemer, ebenfalls Vorstand der Charité. Er kündigte eine weitere Testung im Juni an. Dann sollen alle der 7500 Mitarbeiter – sofern sie dann noch wollen – wieder zum Test geladen werden. Bestätige das Ergebnis im Juni die niedrigen Zahlen vom April, dann „könnten wir zeigen, dass wir die Charité einigermaßen virusfrei halten können“, so Kroemer.
Kostenpunkt für eine Prävalenztestung in diesem Ausmaß: 700.000 Euro. Das aber sei aus Sicht der Krankenhausleitung „gut investiertes Geld“, so Kroemer. Ergänzend zum Screening der Mitarbeiter werden seit Anfang Mai auch alle stationär aufgenommenen Patienten an der Charité getestet. Die in Berlin inzwischen erhöhten Testkapazitäten erlaubten das. „Wir testen jetzt völlig symptomfreie Angestellte und Patienten“, so Frei. Es gelte das Prinzip: „Wenn man sucht, findet man auch.“ Berlin schöpft seine Testkapazitäten seit Wochen nicht voll aus.