Corona
Die Berliner Tafel wird jetzt zum Lieferservice
Weil die Kunden nicht mehr zu den Ausgabestellen kommen können, liefern Helfer Lebensmittel per Fahrrad an Bedürftige. Die Berliner Tafel kooperiert dazu mit Umweltschützern von Extinction Rebellion und der Lastenradflotte des ADFC.

Berlin - In der vergangenen Woche starteten die ersten Rebel Riders ihre Essenauslieferung in Hellersdorf. Mindestens die nächsten vier Wochen wollen die rund 130 freiwilligen Helferinnen und Helfer, die sich sonst um Umweltfragen kümmern, jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag das Essen an alle Berliner Bezirke ausliefern. „Es war ein spontaner Impuls der Gruppe, in der jetzigen Krisenzeit einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten, damit niemand auf der Strecke bleibt“, erklärt Rebecca Fleischmann, Pressesprecherin von Extinction Rebellion.
Weil die 42 Ausgabestellen von Laib und Seele zum Schutz ihrer überwiegend älteren Ehrenamtlichen schließen mussten, wurde nach neuen Lösungen gesucht, die rund 50.000 bedürftige Menschen, die jeden Monat in die 45 Berliner LAIB und SEELE-Ausgabestellen kommen, zu versorgen.
Um die Bedürftigen nicht allein zu lassen, hat die Berliner Tafel nun ihre Lebensmittelsammlungen verstärkt, den Fuhrpark erweitert, einen Lieferdienst eingerichtet und ihre gesamten logistischen Abläufe neu aufgestellt. In den vergangenen Tagen hat sie bereits 1.000 Lebensmittel-Tüten an bedürftige Menschen verteilt.
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Der Ablauf: Kunden melden ihren Bedarf bei ihren jeweiligen Gemeinden, die Berliner Tafel fährt mit vorgepackten Tüten in die Einzugsbereiche der Kirchengemeinden und liefert die Lebensmittel an die Wohnungstüren.
Vorrangig werden ältere oder kranke Menschen oder Alleinerziehende mit mehreren Kindern mit Lebensmitteln beliefert. Die Berliner Tafel bittet dringend darum, dass die Kunden ihren Bedarf ausschließlich bei ihren Gemeinden melden, die Telefonnummern stehen auch auf der Webseite der Berliner Tafel.
Parallel zu der Unterstützung von bedürftigen Privathaushalten beliefert die Berliner Tafel auch weiterhin viele soziale Einrichtungen mit Lebensmitteln.
Sabine Werth, Gründerin und Vorsitzende der Berliner Tafel, bedankt sich bei allen Helferinnen und Helfern und sagt: „Die Hamsterkäufe treffen vor allem arme Menschen, die sich gar nicht bevorraten können. Viele Bedürftige fühlen sich nun besonders alleingelassen und genau das wollen wir verhindern. Wir sind da und stehen an ihrer Seite. Gerade jetzt!“