Wohnmarktreport : Wohneigentum in der Krise günstig
Die Corona-Pandemie lässt die Immobilienpreise fallen. Hält die Krise länger an, könnten die Preise aber bröckeln.

Für Wohnungskäufer in Berlin dürfte die Wirtschaftskrise die Zeit stark steigender Preise beenden. Davon geht der Immobilienfinanzierer BerlinHyp aus. Die Corona-Krise bringe eine Marktkorrektur, sagte Vorstandsmitglied Gero Bergmann.
Die Miet- und Kaufpreisentwicklung werde sich abschwächen, weil eine Rezession und Arbeitslosigkeit die
Nachfrage senken. Insgesamt zählen aus Sicht der Bank Wohnungen aber zu den stabilsten Segmenten am Immobilienmarkt.
Aus dem aktuellen Wohnungsmarktbericht der BerlinHyp und des Maklerhauses CBRE geht jedoch hervor, dass die Angebotsmieten in der Stadt schon im vergangenen Jahr kaum noch gestiegen sind.
Bei Neuverträgen verlangten Vermieter demnach 10,44 Euro kalt je Quadratmeter, ein Prozent mehr als im Vorjahr, der Anstieg ist fast ausschließlich auf Neubauwohnungen zurückzuführen. Wohnungen im preisgünstigen Segment konnte man sogar etwas billiger anmieten als im Vorjahr.
Die Kaufpreise stiegen aber kräftig weiter. Für Eigentumswohnungen verlangten die Verkäufer demnach gut zehn Prozent mehr als im Vorjahr – durchschnittlich 4630 Euro je Quadratmeter.
Durchschnittspreise von unter 2000 Euro gibt es demnach nur noch in Marzahn-Hellersdorf und Spandau.
Im Schnitt mehr als satte 5000 Euro wurden in Mitte, Charlottenburg-Wilmersdorf und Friedrichshain- Kreuzberg verlangt. Hält die Krise länger an, könnten die Immobilienpreise aber bröckeln.
Eigentümer mit Geldsorgen werden versuchen, ihre Immobilien schnell an den Markt zu bringen. Doch wer nicht weiß, ob er seinen Arbeitsplatz behält, wird jetzt keine Eigentumswohnung kaufen.
Nicht nur in Metropolen wie Berlin, hätten sich längst lokale Preisblasen gebildet, weil die Preise von Eigentumswohnungen in den vergangenen Jahren noch deutlich stärker gestiegen sind als die ohnehin immer teurer gewordenen Mieten, sagte Reiner Braun, Vorstand der Berliner Immobilienforschungsgesellschaft Empirica, der „Welt.“ (mit dpa)