Kontaktbeschränkungen in Berlin geplant

Corona: Arzt wirft Kalayci und Müller „Aufgeregtheit“ vor

Die Berliner Kliniken hätten die Situation doch im Griff, mahnt Wolfgang Albers (Linke). Nur 77 Covid-Patienten seien aktuell im Krankenhaus 

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Der Abgeordnete Wolfgang Albers (Die Linke) während einer Rede im Plenarsaal. Der 70-Jährige ist promovierter Arzt.
Der Abgeordnete Wolfgang Albers (Die Linke) während einer Rede im Plenarsaal. Der 70-Jährige ist promovierter Arzt.Foto: Jörg Carstensen/dpa

Wolfgang Albers (Linke), der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im  Abgeordnetenaus, kritisiert das aktuelle Agieren des Senats. Berlin plant bekanntlich, kommende Woche die Corona-Maßnahmen wieder zu verschärfen. Albers wirft Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci und dem Regierenden Bürgermeister Müller (beide SPD) vor, zur Zeit zu aufgeregt zu handeln.   

Er sagt dem KURIER: „Wir haben momentan eine Situation, die keine Aufgeregtheit erfordert, sondern eine nüchterne Reaktion auf das Krankheitsgeschehen.  Wir brauchen eine nüchterne Reaktion auf die Situation in den Krankenhäusern.“ Die Berliner Kliniken hätten die Situation weiterhin im Griff, so der Linken-Politiker, der viele Jahre Chirurg  bei den Vivantes-Kliniken gewesen ist. Albers verwies in seiner Kritik auf den aktuellen Lagebricht der Gesundheitsverwaltung: Demnach befänden sich aktuell (Stand 27. 9.) 77 Corona-Patienten im Krankenhaus, am 1.August waren es 44 Patienten.  „Das ist nur ein zweistelliger Anstieg. Sich immer nur mit der Gesamtzahl der Infektion und dem R-Wert zu beschäftigen ist nicht zielführend.“  

Albers weiter: „In letzter Zeit werden immer Schuldige gesucht, die das Virus verbreiten. Das ist wie im Mittelalter. Im Frühjahr waren es die Kinder, jetzt sind es die jungen Erwachsenen, die feiern.“ Ein von Kalayci immer wieder in Spiel gebrachtes Alkoholverbot hält Albers für Quatsch.