Politiker Martin Trefzer (AfD) ließ sich trotz Infektionsverdachts in einer Sitzung blicken.
Politiker Martin Trefzer (AfD) ließ sich trotz Infektionsverdachts in einer Sitzung blicken. Foto: Imago Images/Popow

Der AfD-Politiker Martin Trefzer (50) sorgt für Corona-Ärger im Landesparlament. Trotz Virus-Verdachts ging er noch am Dienstag zu einer Ausschusssitzung. Jetzt liegt das Ergebnis seines Corona-Tests vor: Positiv!

Hat der AfD-Mann leichtsinnig andere Abgeordnete gefährdet – oder angesteckt? Viele sind wütend auf den Infizierten.

Corona-Testergebnis nicht abgewartet

Seinen Test hatte der Politiker aus Treptow-Köpenick schon vorige Woche gemacht. Doch statt das Ergebnis abzuwarten und vorsorglich in Hausquarantäne zu gehen, tauchte er am Dienstag im Untersuchungsausschuss auf. Er war dabei, als die elf Ausschussmitglieder, dazu Referenten und Verwaltungsmitarbeiter über die Gedenkstätte Hohenschönhausen berieten.

Inzwischen ist klar: Trefzer hat Corona. Seine Kontaktpersonen im Abgeordnetenhaus werden jetzt ermittelt. Sie sollen, wie zu hören ist, vorsorglich in Quarantäne gehen.

Abgeordnete bleibt zu Hause

Für Sitzungsteilnehmerin Anne Helm (Linke) hatte der Trefzer-Auftritt schon unangenehme Folgen. Sie konnte am Donnerstag, wie sie auf Twitter schreibt, nicht zur Regierungserklärung von Michael Müller (SPD) im Parlament erscheinen.

Sauer ist auch Sabine Bangert (Grüne), die Vorsitzende des Ausschusses, in dem Trefzer am Dienstag aufgetaucht war. Sein Verhalten sei „verantwortungslos“. Er habe Kollegen und letztlich sogar die Arbeitsfähigkeit des Parlaments gefährdet. Trefzer selbst befindet sich inzwischen in häuslicher Quarantäne.

SPD-Politiker Zimmermann infiziert

Ebenfalls an Corona erkrankt ist der SPD-Abgeordnete Frank Zimmermann. Er hatte sich jedoch von der Parlamentsarbeit abgemeldet, als klar war, dass er  infiziert sein könnte und zum Corona-Test muss. Auch Zimmermann ist jetzt, wie es heißt, in häuslicher Quarantäne.

Genesungswünsche schickte der Abgeordnete Maik Penn (CDU) per Facebook – übrigens nicht nur an Zimmermann, sondern auch an Martin Trefzer.