Aufregung eskaliert

Jugendliche sorgen für Zoff: Columbiabad muss wieder geräumt werden!

Und wieder musste das Columbiabad in Neukölln geräumt werden. Jugendliche kletterten auf einen Aussichtsturm, der Streit eskalierte. Sicherheitsleute schicken 2300 Schwimmer nach Hause.

Teilen
Polizisten stehen vor dem Eingang des Sommerbad in Neukölln. Hier kam es in diesem Jahr bereits zu mehreren gewalttätigen Auseinandersetzungen.
Polizisten stehen vor dem Eingang des Sommerbad in Neukölln. Hier kam es in diesem Jahr bereits zu mehreren gewalttätigen Auseinandersetzungen.Caroline Bock/dpa

Am Freitagabend musste das Columbiabad in Neukölln erneut geräumt werden. Eine Gruppe von Jugendlichen kletterte immer wieder am Aufsichtsturm des Bademeisters hoch, diskutierte mit dem Sicherheitspersonal und die Situation drohte zu eskalieren.

Die Leitung des Bades entscheidet sich daher gegen 18.20 Uhr, das Bad komplett räumen zu lassen. Das Bad schloss demnach eine halbe Stunde früher als sonst um 19.30 Uhr. Die zur Verstärkung gerufene Polizei musste zum Glück nicht eingreifen, alle 2300 Gäste verließen das Sommerbad. Acht Polizisten überwachen den Abzug, nahmen aber keine Strafanzeigen auf.

Erst am Montagabend war es im Columbiabad zu einem gewaltsamen Angriff  gekommen. Ein Wachmann wurde von zwei Männern attackiert und von ihnen geschlagen. Sie waren offenbar von zwei Frauen, die sich mit dem Sicherheitsleuten gestritten hatten, herbeigerufen worden.

48 Gewaltdelikte in Berliner Freibädern in diesem Sommer

Wegen Gewalt, Rangeleien und renitenten Badegästen ist es in diesem Sommer zu häufigen Polizeieinsätzen in mehreren Berliner Freibädern gekommen. Insgesamt hat die Polizei in der ersten Hälfte der diesjährigen Sommersaison 48 Gewaltdelikte in den Einrichtungen gezählt.

Darunter fielen von Mai bis zum 18. Juli vor allem Körperverletzungen, aber auch einige sexuelle Belästigungen, Bedrohungen, Nötigungen und Raubtaten. Das geht aus einer Antwort des Senats und der Polizei auf eine Anfrage der Grünen hervor. Die Berliner Politik diskutiert seit vielen Wochen über geeignete Lösungen für die Sommerbäder, es wurden unter anderem Ausweiskontrollen eingeführt. Auch in anderen Bädern haben Bäderbetriebe und Senat inzwischen Videoüberwachung an den Eingängen und  Taschenkontrollen eingeführt.

Durch das schlechte Wetter in den zurückliegenden Wochen kam es nicht zu weiteren größeren Vorfällen. Doch im Verlauf dieser Woche wurde es in Berlin wieder wärmer und in den Bädern entsprechend voller.