Ein Relief am Kriminalgericht Moabit in Berlin.
Ein Relief am Kriminalgericht Moabit in Berlin. Foto: imago

Der Clan-Kriminelle mit reichlich Knast-Erfahrung hörte das Urteil wütend an: Drei Jahre und neun Monate Haft gegen Nasser R. (44) im Prozess um brutale Attacken auf Tschetschenen.

Für die Staatsanwältin war es eine Vergeltungstat

Das Gericht entschied: schuldig der gefährlichen Körperverletzung in zwei Fällen und des Landfriedensbruchs. Nach einem Überfall auf einen Spätkauf der Familie R. durch rivalisierende Tschetschenen sollen der Angeklagte und weitere Männer aufgebrochen sein, um sich zu rächen. Die Staatsanwältin: „Eine Vergeltungstat.“

Nasser R. stand nun vor Gericht.
Nasser R. stand nun vor Gericht. Foto: zVg

Es wurden auf einem Parkplatz am S-Bahnhof Gesundbrunnen am 7. und 8. November tschetschenische Männer angegriffen, die nichts mit dem Überfall zu tun hatten. Das Gericht überzeugt: Gezielt seien Personen angegriffen worden, die der ethnischen Volksgruppe der Tschetschenen angehören. Der Richter: „Es war eine rassistische Tat.“

Mit Eisenstangen, Fäusten, Tritten und auch einem Messer wurden jeweils zwei Männer angegriffen und verletzt. Es war eine elektronische Fußfessel, die zu R. und nun zum Schuldspruch führte. Das Ortungsgerät wurde ihm 2019 nach Verbüßung von knapp viereinhalb Jahren Haft wegen Drogenhandels verpasst. Der Richter: „Die Daten belegen, dass er an beiden Tagen vor Ort war.“ R. kündigte Revision an.