Rammstein-Keyboarder Christian Flake Lorenz bei einer Preisverleihung im Jahr 2017.
Rammstein-Keyboarder Christian Flake Lorenz bei einer Preisverleihung im Jahr 2017. imago/Votos-Roland Owsnitzki

Für Fans von Rammstein ist es die wichtigste Radio-Show: Einmal im Monat sendet Rammstein-Keyboarder Christian „Flake“ Lorenz bei radioeins seinen Podcast „Flake. Des Tastenfickers Podcast“. Der Musiker und Autor knöpft sich hier bestimmte Themen vor und teilt dazu seine Gedanken mit den Hörern und Hörerinnen – zwischendrin gibt es thematisch passende Musik.

Die neueste Folge trägt den vielsagenden Titel „Schwul & lesbisch“ – und hier plaudert er aus dem Nähkästchen! Denn es geht es auch um homoerotische Erfahrungen aus dem Leben mit der Band…

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In der Sendung beschäftigt sich Flake mit dem Thema Homosexualität, spielt zwischendurch Songs, fast ausschließlich von schwulen oder lesbischen Musikern. Zwischendurch teilt er seine Gedanken mit den Hörern – und plaudert dabei auch aus dem Nähkästchen. „Wenn wir eine Platte aufnehmen als Band, dann fahren wir ins Studio – nicht einfach nur, um zusammen Musik zu machen, sondern um zusammen zu sein“, verrät er. „Wir essen zusammen, sitzen nach dem Essen noch zusammen.“

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Christian „Flake“ Lorenz: Man ist nicht schwul oder hetero

Dann werde viel geplaudert: „Wenn man drei Wochen jeden Tag zusammen war, entwickelt man so einen Vertrautheit. Da kommt es abends zu Situationen, wo wir irgendein Thema in den Raum werfen und jeder erzählt seine Geschichte dazu“, sagt er. „Dabei wundert man sich immer, weil man denkt, man ist der einzige, der was Verrücktes erlebt hat, aber es geht vielen anderen auch so.“

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Christian Flake Lorenz, der Keyboarder von Rammstein, bei einem der Konzerte in Prag.
Christian Flake Lorenz, der Keyboarder von Rammstein, bei einem der Konzerte in Prag. Rammstein/Jens Koch

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Einmal sei das Thema auf homoerotische Erfahrungen gekommen. Und da habe sich herausgestellt, dass jeder schon so seine Erfahrungen gesammelt hat – ob man nach einer Party mit jemandem mitgegangen sei oder in der Schule entsprechende Freunde gehabt hätte. „Selbst ich bin jetzt nicht frei davon“, sagt er. Welche Erfahrungen die Band-Mitglieder genau sammeln konnten, lässt er offen.

„Ich habe festgestellt: Man ist jetzt nicht schwul oder hetero. Man hat solche Bestandteile in sich und solche.“ Mal schwappe es in die eine Richtung, mal in die andere.

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„Mir ist das Gefühl auch nicht fremd, dass ich einen Mann sehe und denke: Mann, der sieht ja gut aus. Da spricht einen irgendwas an, dass man im Herz irgendwie warm wird.“ Nicht in einer Weise, dass er mit dem entsprechenden Mann zusammen sein wolle. Aber: „Ich könnte mir vorstellen, wenn es in die Richtung gehen würde, wäre das mein Typ.“ Das sei für ihn auch völlig normal.

Rammstein-Star Christian „Flake“ Lorenz: So rückständig ist die BRD

Auch sonst bricht der Musiker eine Lanze für Homosexuelle – und rechnet etwa mit dem rückständigen Deutschland ab. In der BRD seien bis zum 11. Juni 1994, also noch nach der Wende, sexuelle Handlungen zwischen Personen männlichen Geschlechts strafbar gewesen. „Muss man sich mal vorstellen, wie absolut rückständig Deutschland war oder ist.“

In der DDR habe man den Paragraphen schon Ende der 50er-Jahre eingestellt, 1968 den Paragraphen 175 komplett gestrichen. „Weil es völlig schwachsinnig ist, Sex unter Strafe zu stellen zwischen zwei gleichgeschlechtlichen Menschen, die es beide wollen.“

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Dass die Stars von Rammstein eine klare Position zum Thema Homosexualität haben und die queere Szene unterstützen, ist lange bekannt. Um die Welt ging etwa ein Bild der Gitarristen Richard Kruspe und Paul Landers, die sich vor 80.000 Zuschauern bei einem Konzert in Russlands Hauptstadt Moskau auf der Bühne küssten. Die Aktion sorgte besonders in dem Land, in dem es immer wieder zu Übergriffen auf Homosexuelle kommt, für gemischte Reaktionen. Aber: Fans auf der ganzen Welt bejubelten den Schmatzer.