Charité-Vorstand fürchtet dritte Welle: Berlin muss endlich in den Impf-Turbo schalten!
Martin Kreis von der Charité fordert, dass Hausarztpraxen stärker in die Impfstrategie eingebunden werden sollen. Dafür gibt es gute Gründe.

Berlins Universitätsklinik Charité dringt auf beschleunigtes Impfen gegen Covid-19. „Wir müssen dringend in den Turbogang schalten, wenn wir eine dritte Welle verhindern wollen“, erklärte der für die Krankenversorgung zuständige Vorstand Martin Kreis am Donnerstag. Er forderte, Hausärztinnen und Hausärzte jetzt in die Impfplanung und -logistik einzubinden. „Sie sind vor Ort, es gibt eine etablierte Kommunikation, sie kennen ihre Patientinnen und Patienten, zu ihnen besteht ein enges, oft jahrelanges Vertrauensverhältnis.“
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Kreis sprach sich außerdem dafür aus, jetzt zumindest die zugelassenen Impfabstände zwischen der ersten und zweiten Dosis maximal auszuschöpfen. Eine Erstimpfung schütze bereits sehr gut vor einem schweren Verlauf von Covid-19.
Intensivmediziner befürchten deutlichen Anstieg der Neuinfektionen
Die Charité versorgt in Berlin vorrangig Betroffene mit schweren Verläufen und hatte von Mitte Dezember bis Ende Januar ein Notfallprogramm gefahren, um die Patientenzahlen zu bewältigen. Intensivmediziner befürchten, dass es nach Lockerungen wieder zu einem deutlichen Anstieg der Neuinfektionen und dann auch zu einer hohen Belastung der Klinken kommt.
Nach dem Beschluss von Bund und Ländern soll es ab der zweiten Märzwoche Regelungen geben, damit auch einzelne niedergelassene Ärzte Menschen gegen Corona impfen können. Ab Ende März/Anfang April sollen die Haus- und Fachärzte mitimpfen und dabei auch über die Priorisierung vor Ort entscheiden.