Chaos-Tief Volker bringt Starkregen und Brutal-Hagel: Wo jetzt Tornados und Sturzfluten drohen +++ Unwetter auch in Brandenburg möglich
Kühle Luft im Norden, brodelnde Unwetter im Süden, auch in unserer Region wird es knallen.

Für ein paar Tage bleibt unsere Region von der Hitze verschont, doch vom Süden her greifen Turbulenzen nach Brandenburg über. Verantwortlich dafür ist ein Tiefdruckgebiet namens Volker, das vor allem den Süden Deutschlands in den Griff nimmt. Ein namenloses Hoch im Norden bringt dagegen Ruhe an die Küste. Auch dort ziehen vom Südwesten her Wolken auf, aber das Drama spielt sich viel weiter südlich ab. Dort sind heftige Gewitter abgeregnet, örtlich mit kräftigem Hagelschlag, Sturmböen und Starkregen. Für den heutigen Mittwoch erwartet Dominik Jung dort einen Nachschlag: „Der Süden liegt einfach in einer sehr instabilen Luftmasse. Dort brodelt es den ganzen Tag munter weiter.“ Zum Nachmittag seien erneut die Regionen von Rheinland-Pfalz, dem Saarland über Südhessen bis nach Baden-Württemberg und Bayern betroffen. Besonders ungemütlich wird die Nacht zu Donnerstag im Südosten Bayerns: „Dort kann es ordentlich rundgehen“, so Dominik Jung.

Hagelschlag könnte ganze Ernten vernichten, Tornados möglich
Am Mittwoch verortet der Wetterexperte die Unwetterzone südlich der Mainlinie: Dort sei mit vollgelaufenen Kellern und Häusern zu rechnen. Hagelschlag könne dort erheblichen Schaden anrichten, ja sogar „ganze Ernten vernichten“! Als wenn das nicht reichen würde, brodelt im Süden auch noch ein „erhöhtes Potenzial für die Bildung von Tornados“ zusammen. Die gute Nachricht für unsere Region: Nach Norden hin ist das Wetter deutlich ruhiger. Allerdings wird sich die Bewölkung vom Südwesten Brandenburgs her von Mittwochnachmittag an verdichten. Nachfolgend fällt bei maximal 22 Grad Regen. Angenehm die Nachttemperaturen: Zwischen 12 und 15 Grad erwartet der Deutsche Wetterdienst (DWD). Am Donnerstag könnte das Unheil auf unsere Region übergreifen: Gewitter mit Starkregen hält der DWD in Südbrandenburg für „nicht ausgeschlossen“. Dabei könnten bis zu 20 Liter pro Quadratmeter innerhalb kurzer Zeit abregnen. Die Höchstwerte bleiben moderat mit maximal 23 bis 25 Grad und minimal 15 Grad. Auch für Freitag rechnet der DWD örtlich mit Starkregen-Gewittern. Die Höchstwerte bleiben weiter angenehm mit bis zu 25 Grad am Sonnabend.
Auch der weitere Wetterverlauf wird von den beiden Polen geprägt: Kühlere Luft aus dem Norden, feucht-warme Gewitterluft aus dem Süden. „Diese schwülwarme Gewitterluft könnte sich mit kurzen Pausen die nächsten 7 bis 14 Tage bei uns halten“, erklärt Wettexperte Jung: „Es sieht nach einem richtigen Gewitter- oder gar Unwettersommer aus.“ Ungemütlich wird es vor allem dort, wo die unterschiedlichen Luftmassen aneinandergeraten. „Kommen die zusammen, dann knallt es. Das könnte uns in diesem Sommer sehr oft blühen. Flächendeckend wäre dagegen nur wenig Regen in Sicht, lokal dagegen immer wieder diese unwetterartigen und schädlichen Auswüchse“, erklärt Jung.
Klimawandel begünstigt Sturzfluten
Stabiles Hochdruckwetter sei in den kommenden sieben bis zehn Tagen dagegen Fehlanzeige. Angenehm: Endlich liegen die Temperaturen wieder auf Normalniveau, nachdem der Juni bislang viel zu heiß war. Bedenklich stimmt Jung, dass das Wetter zunehmend von Instabilität geprägt wird. „Die Luftmassen haben sich in den vergangenen Jahren immer mehr erwärmt. Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit als kalte Luft aufnehmen“, erklärt der Wetterexperte. Ein Zusammenhang mit dem Klimawandel liegt nahe. Wir werden uns also darauf einstellen müssen, dass Sturzfluten trotz Trockenheit zur neuen Normalität unserer Sommer werden.