Zuverlässige Warnungen

Cell Broadcast: Handy-Alarmsystem in Berlin viermal eingesetzt

Ein halbes Jahr nach Einführung des Warnsystems wurden in der Hauptstadt bereits mehrfach Warnungen an die Bevölkerung verschickt.

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Bei Gefahren werden die Menschen durch Cell Broadcast gewarnt. (Symbolbild)
Bei Gefahren werden die Menschen durch Cell Broadcast gewarnt. (Symbolbild)Bernd Diekjobst/dpa

Vor einem halben Jahr eingeführt, um die Bevölkerung vor Gefahren und Katastrophen zu warnen, ist das Handy-Warnsystem Cell Broadcast in Berlin bereits viermal eingesetzt worden. Drei Warnungen im Mai und Juli betrafen die Funde und Entschärfungen von Weltkriegsbomben in Marienfelde, Lichtenberg und Marzahn. Bei einer Warnung am 31. Mai ging es um einen Großbrand.

In ganz Deutschland erfolgten in dem halben Jahr seit der Einführung der Handy-Warnungen am 23. Februar 138 Meldungen zu Ereignissen wie Großbränden, Kriegsbomben, heftigen Gewittern, Orkanböen, Starkregen und Überflutungen. Dazu kamen Aktualisierungen und Probealarm. In Nordrhein-Westfalen gab es 39 Warnungen, in Mecklenburg-Vorpommern nur eine.

Die Netzwerkchefin von Vodafone Deutschland, Tanja Richter, teilte mit: „Das neue System funktioniert in unserem Netz sehr zuverlässig. Bei jeder einzelnen Warnung wurden alle empfangsbereiten Endgeräte sicher erreicht.“

Cell Broadcast verschickt Warnungen – keine App notwendig

Bei Cell Broadcast werden Nachrichten wie Rundfunksignale an alle kompatiblen Geräte geschickt, die in einer Funkzelle eingebucht sind – daher der Name Cell Broadcast. Eine App muss nicht installiert werden, wie dies bei den Warnhinweisen von Nina oder Katwarn der Fall ist. Es ist eine Ergänzung zu anderen Warnkanälen wie Radiodurchsagen oder Sirenen an Gebäuden.

Die Signale werden nicht nur über das Vodafone-Netz, sondern auch über die Netze der anderen beiden deutschen Netzbetreiber übermittelt, also über das der Telekom und das von O2. In anderen EU-Staaten ist der Einsatz der Technologie schon seit langem üblich. Die Entscheidung, sie auch in Deutschland einzuführen, wurde wegen der Unwetterkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Sommer 2021 getroffen.