Sommer, Sonne, heißes Wetter

Wegen Wetter-Extremen: Brauchen wir jetzt alle einen Sonnenhut?

Petra Benz führt ein Hutgeschäft im Wilmersdorfer Güntzelkiez, etwas abseits der großen Straßen. Sie sagt: „Manche kommen direkt vom Hautarzt zu mir.“

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Die Hutmacherin Petra Benz ordnet in ihrem Atelier im Güntzelkiez in Berlin-Wilmersdorf die Panama- und Sommerhüte. 
Die Hutmacherin Petra Benz ordnet in ihrem Atelier im Güntzelkiez in Berlin-Wilmersdorf die Panama- und Sommerhüte. Jens Kalaene/dpa

Dass kleine Kinder im Sommer ohne Hut oder Mütze nicht in der prallen Sonne spielen sollten, wissen die Eltern. Doch auch Erwachsene greifen immer häufiger zum Sonnenhut. Das bemerkt auch die Berliner Hutmacherin Petra Benz. Zu ihr kommen im Sommer mittlerweile mehr Kunden als in der Winter-Mützen-Saison. „Der Sommer ist die bessere Saison geworden, das merken auch meine Kollegen. Wir kommen ja nicht mehr drumherum, einen Sonnenhut zu tragen“, sagt die 57-Jährige.

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Sonnenhut schützt im Sommer

Petra Benz führt ein Hutgeschäft im Wilmersdorfer Güntzelkiez, etwas abseits der großen Straßen. „Seit etwa vier Jahren habe ich mehr Zulauf im Sommer. Manchmal kommen Menschen direkt vom Hautarzt zu mir.“ In ihrem Geschäft hat sie Sommerhüte, die mit einem besonderen UV-Schutz zertifiziert sind.

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Ein Sonnenhut schützt vor zu großer Sonneneinstrahlung verhindert Schwindel und Schwitzen und bietet auch den Augen einen gewissen Schutz vor gleißender Sonne. Nicht umsonst kommen ikonische Sonnenhüte wie der Panama-Hut aus heißen, sonnenreichen Ländern.

Zuschauer bei einem Tennis-Turnier in Berlin tragen Sonnenhüte.
Zuschauer bei einem Tennis-Turnier in Berlin tragen Sonnenhüte.Jan Hübner/Imago

Petra Benz hat schon als kleines Kind davon geträumt, Hutmacherin mit einem eigenen Geschäft zu werden. „Als Kind sind wir immer nach Südtirol in den Urlaub gefahren, einmal im Jahr gingen wir in eine Hutfabrik, wo sich jeder einen Hut aussuchen durfte.“ Dass Benz Hüte für Männer, Frauen und Kinder heute selbst herstellt, ist für sie eine Berufung.

Hutmacher-Handwerk erhalten

Ob sie davon auch gut leben kann? „Für eine Woche Urlaub im Jahr in Florenz reicht es.“ Mit Blick auf die Rente wisse Benz auch, dass sie das Geschäft wohl noch die nächsten 20 Jahre weiterführen muss. Das ist nicht das einzige, das die 57-Jährige macht: Teil ihrer Arbeit sei es auch, Workshops zu geben, unter anderem auch in Schulen. „Ich kämpfe für das Kunsthandwerk und versuche, das zu erhalten, was sonst irgendwann verschwunden ist.“

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In ihrem Geschäft hat Benz immer ungefähr 200 Hüte parat – einige davon im Stil der 1920er-Jahre aber „mit modernem Charme“ und noch vieles mehr. Etwa 80 Prozent der Hüte seien selbst gefertigt nach ihren eigenen Vorstellungen. „Meine Hüte sind nicht nur für ein bestimmtes Portemonnaie gedacht“, sagt Benz. Für einen von Hand gefertigten Hut braucht Benz zwischen vier und 16 Stunden, je nach Aufwand.