Die Brandenburger Familie, die in den letzten Jahren so viel Unglück erlebte: die Eltern Adrian und Sandra sowie im Hintergrund Ronja S.
Die Brandenburger Familie, die in den letzten Jahren so viel Unglück erlebte: die Eltern Adrian und Sandra sowie im Hintergrund Ronja S. Foto: Gerd Engelsmann

Das Glück kehrt zurück: Die Brandenburger Familie S. aus Wandlitz, die so unendlich viel Leid ertragen musste, weil sie mit Krankheiten und Existenzsorgen kämpfte, erlebt nun eine positive Wende. Nicht nur Tochter Ronja (14) hat den Krebs besiegt, auch finanziell gibt es einen Lichtblick. Nach KURIER-Berichterstattung und einem privaten Spendenaufruf bekamen das Mädchen und ihre Eltern viel Unterstützung angeboten.

„Es hat uns so viel Last vom Herzen genommen. Wir sind noch immer ganz gerührt über die Hilfe, die wir erfahren durften“, sagt Sandra S. Insgesamt erhielt die Familie 22.000 Euro an Spendengeldern. Damit können sie nun ihren Schuldenberg ein Stück abbauen. Unter den Unterstützern war auch ein „ein sehr bekannter Promi“, dessen Name sie nicht nennen dürfe, so Sandra S. und ein Berliner Start-up-Unternehmen Pur, das unter anderem Nahrungsergänzungsmittel vertreibt. „Ich bin selbst Mutter einer fünfjährigen Tochter und möchte mir nicht ausmalen, was das für ein Schmerz ist, den Ronjas Mutter durchmachen musste. Da muss man doch helfen“, sagt Geschäftsgründerin Meryem Nergiz (32). Selbst die Gemeinde Wandlitz hatte Hilfe bei Beratung und der Organisation einer Haushaltshilfe angeboten.

Dank der neuen Technik: Ronja vor ihrem Laptop, der sie mit ihrer Schulklasse vom Krankenhausbett aus verbindet.
Foto:  Privat
Dank der neuen Technik: Ronja vor ihrem Laptop, der sie mit ihrer Schulklasse vom Krankenhausbett aus verbindet.

Wie berichtet war die vierköpfige Familie, zu der auch der 20-jährige Sohn zählt, aufgrund einer unglücklichen Kette von Schicksalsschlägen unverschuldet in Not geraten. Nicht nur Teenager Ronja erkrankte im vergangenen Sommer schwer an Leukämie, auch ihre Eltern sind sehr angeschlagen. Bei der Mutter wurde ein Jahr zuvor schwarzer Hautkrebs diagnostiziert, der Vater, Fliesenleger, brach sich bei einem Skiunfall den Fuß und ist seitdem erwerbsunfähig. Das stürzte die Eltern auch noch in eine finanzielle Krise, da sie die laufenden Kosten für ihr Haus nicht mehr tragen konnten. Tragisch: Mitten in der kalten Jahreszeit machte auch noch die alte Heizung schlapp und sie sollen rund 7000 Euro für eine neue zahlen.

Die größte Sorge genommen

Vor wenigen Tagen wurde der schwer geplagten Familie die größte Sorge genommen: Tochter Ronja erhält die lang ersehnte Antikörpertherapie gegen den bösen Krebs und gilt nach der letzten Blutuntersuchung als leukämiefrei, sagt ihre Mutter. Allerdings muss sie noch wegen ihrer Behandlung in der Klinik bleiben und kann von dort aus aber wieder am Unterricht ihrer Schule teilnehmen. Der Berliner Verein Kolibri – Hilfe für krebskranke Kinder Deutschland e.V. stattete sie gerade mit einem Lernroboter aus, damit sie auch vom Krankenbett aus in ihre Klasse zugeschaltet werden kann. Durch die Pandemie sei ihre Tochter sehr einsam, da sie als Risikopatientin noch abgeschotteter als andere Kinder sei, erzählt die Mutter.

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Doch die Familie ist nach der glücklichen Familie wieder optimistisch. Die neue Heizung soll in der kommenden Woche auch noch eingebaut werden. Damit ist der Alltag der Familie S. wieder ein ganzes Stück  sorgenfreier geworden. Am Pfingstsonntag hat Ronja Konfirmation. „Dann wollen wir als Familie gemeinsam ihr zweites Leben feiern“, verrät Sandra S.