Große Versteigerung
Was Brandenburger Ministerpräsidenten alles geschenkt bekommen
KURIER zeigt die Kuriositäten, die Stolpe, Platzeck und Woidke geschenkt wurden. Anfang September wird alles versteigert

Vor kurzem machte Donald Trump mal wieder Schlagzeilen, als herauskam, dass er in seiner Zeit als US-Präsident über 100 Geschenke aus dem Ausland annahm und nicht ordnungsgemäß angab – im Wert von mehr als 235.000 Euro. Geschenke bekommen auch deutsche Politiker wie die Ministerpräsidenten. Was passiert damit und dürfen sie sie behalten?
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke hat seit 2019 rund 150 Geschenke erhalten
Eine vergoldete Mineralwasserflasche aus Bad Liebenwerda oder eine japanische Puppe: Brandenburgs Ministerpräsidenten, darunter auch Dietmar Woidke (SPD), gehen und gingen bei ihren Besuchen im Land selten leer aus. „In der aktuellen Legislaturperiode seit September 2019 hat der MP rund 150 Geschenke erhalten“, erläutert ein Sprecher der Staatskanzlei. Besonders häufig werde Woidke mit Weinen, Lebensmitteln, Büchern und Porzellan bedacht.
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Auch Woidkes Vorgänger sammelten in ihrer Amtszeit einige Geschenke an. „Besondere Aufmerksamkeit zog zum Beispiel ein 2003 an den früheren MP Matthias Platzeck übergebenes japanisches Puppenpärchen auf sich“, sagt der Sprecher der Staatskanzlei. Hierbei handelt es sich um zwei Puppen mit aufwendig bestickten Roben. Dieses außergewöhnlich große Geschenk benötigt im aufgestellten Zustand einen Raum von etwa 100 mal 50 mal 30 Zentimetern, führte der Sprecher aus.

Die Geschenke nehmen die Ministerpräsidenten jedoch nicht mit nach Hause: Zunächst würden die Präsente nach der Übergabe im Büro des Ministerpräsidenten erfasst, sagt der Sprecher. Dann bestimme die Verwaltung, wie die Sachen zu verwenden seien.
Nach Angaben des Sprechers werden Geschenke mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum an gemeinnützige Organisationen im Land Brandenburg gespendet. Andere Mitbringsel werden protokolliert, in die Asservatenkammer der Staatskanzlei gebracht und nach mindestens fünf Jahren versteigert.

Eine solche Versteigerung findet laut Staatskanzlei am 2. und 3. September in Finsterwalde statt. „An beiden Tagen können im Gebäude der Sparkasse Elbe-Elster Geschenke ersteigert werden“, erklärt der Sprecher. Es werden rund „200 sehr verschiedene und teils originelle Gegenstände aus den Protokollbeständen der Brandenburger Landesregierung angeboten“, wie die Staatskanzlei mitteilen lässt.
Die Versteigerung ist für das erste September-Wochenende angesetzt
Die Versteigerung findet in der Kantine der Sparkasse Elbe-Elster (Berliner Straße 43, Finsterwalde) statt – am Sonnabend, den 2. September, ab 11 Uhr und am Sonntag, den 3. September, ab 10 Uhr. Der komplette Auktionskatalog wird ab 15. August auf der Website der Landesregierung Brandenburg digital einsehbar sein.

Innerhalb des Geschenkbestandes, der von drei bisherigen Brandenburger Ministerpräsidenten zusammengetragen wurde, befinden sich sogar wertvolle ausländische Vasen, Soundsysteme und Geschirr der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin.
Zu den Geschenken, die versteigert werden, gehören neben einer japanischen Puppe, die Manfred Stolpe 1992 geschenkt bekam, auch eine mit 18 Karat vergoldete Mineralwasserflasche und eine Berlinale-Tasse mit Autogramm von Anke Engelke, die beide an Matthias Platzeck gingen.
Der Auktionserlös kommt zu gleichen Teilen der Finsterwalder Tafel und dem Netzwerk der brandenburgischen Frauenhäuser e. V. zugute.

Doch was schenkt der Ministerpräsident seinerseits? Bei der Auswahl des Geschenkes für Woidkes Gegenüber herrscht laut Staatskanzlei eine „festgelegte Geschenkestruktur“. Je nach Termin werde auch das eigene Mitbringsel ausgewählt – meist mit Bezug zum Land Brandenburg. „Das Land Brandenburg hat hierbei von Wein, über Schreibgeräte der Prignitzer Firma Cleo bis Felicitas-Pralinen aus der Lausitz und Spreewaldgurken in besonderer Verpackung einiges zu bieten“, betont der Sprecher.

Die Kosten für die Geschenke würden aus „dem für das Protokollreferat festgelegten Haushaltstitel“ bezahlt. Welche Kosten dabei in der aktuellen Legislatur bisher zusammengekommen seien, sagt der Sprecher nicht. Grundsätzlich bewegten sich die Kosten ungefähr zwischen 10 und 100 Euro je zu beschenkender Person.
