Raubkatze im Berlin-Brandenburger Wald?

Liveblog! Bürgermeister und Polizei geben Entwarnung: Aktive Suche nach Löwin von Berlin wird eingestellt

In Berlin und Brandenburg wird eine freilaufende Löwin vermutet. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot im Einsatz. Hier gibt es die neuesten Entwicklungen im Überblick.

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Ein entlaufenes Raubtier hält die Polizisten im Waldgebiet Berlin-Zehlendorf ordentlich auf Trab. Möglicherweise handelt es sich bei dem gesichteten Tier um eine Löwin. In Zehlendorf wurde sie zunächst nicht gefunden. 
Ein entlaufenes Raubtier hält die Polizisten im Waldgebiet Berlin-Zehlendorf ordentlich auf Trab. Möglicherweise handelt es sich bei dem gesichteten Tier um eine Löwin. In Zehlendorf wurde sie zunächst nicht gefunden. Annette Riedl/dpa

Löwen-Alarm in Berlin und Brandenburg! Ein Anwohner hatte in der Nacht zu Donnerstag eine freilaufende Löwin gesichtet, ein Video gemacht und die Beamten informiert. Seitdem sucht halb Berlin und Brandenburg nach einem gefährlichen Raubtier. Die neuesten Entwicklungen lesen Sie hier.

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In Berlin soll eine Löwin ausgebrochen sein. Die Polizei warnt die Bevölkerung.
In Berlin soll eine Löwin ausgebrochen sein. Die Polizei warnt die Bevölkerung.Screenshot Twitter

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+++ 21. Juli 2023 +++

Bürgermeister und Polizei geben Entwarnung: Aktive Suche nach Löwin von Berlin wird eingestellt

Im Fall der angeblich entlaufenen Löwin in Berlin geben die Behörden Entwarnung: Es gebe keine ernstzunehmenden Hinweise auf die Existenz einer Löwin oder eines anderen Raubtiers in der Region sagte Kleinmachnows Bürgermeister Michael Grubert (SPD) am Freitag in Kleinmachnow bei Berlin. Die Polizei beendet daher die Suche nach der vermeintlichen Raubkatze. Eine erneute Analyse des Sichtungsvideos durch zwei Experten habe ergeben, dass es sich höchstwahrscheinlich nur um ein Wildschwein handelte.

Löwin erneut von Anwohnern gesichtet -„war ganz friedlich“

Nach Informationen der Berliner Zeitung ist die mutmaßliche Löwin am Freitagmorgen erneut in Kleinmachnow gesehen worden. Mehrere Menschen meldeten eine Sichtung des Tieres gegen 9.30 Uhr in der Straße Sperberfeld.

Ein Anwohner der Straße sagte der Berliner Zeitung: „Ein Nachbar war mit dem Hund spazieren, hat die Löwin gesehen und sich dann langsam entfernt. Die Löwin war direkt hinterm Garten auf dem Weg Richtung Sonderschule. Sie schien aber total entspannt oder gesättigt, da waren auch Wildschweine und die haben sie nicht interessiert. Sie lag da, ist dann aufgestanden und weiter gelaufen.“ Eine weitere Nachbarin habe die Löwin ebenfalls von ihrem Fenster aus gesehen. Die Polizei rückte an, um die Sichtung zu prüfen, musste aber erfolglos wieder abziehen. Die mutmaßliche Löwin bleibt verschwunden.

Google reagiert: Berlin hat jetzt ein Löwenauslaufgebiet

Goggle

Der Löwenalarm an der Grenze zwischen Berlin und Brandenburg hat anscheinend auch Google aufgeschreckt. Und so hat man schnell reagiert und den Karten-Dienst Google-Maps der aktuellen Raubkatzen-Situation angepasst: aus dem Hundeauslaufgebiet Düppel wurde ein Löwenauslaufgebiet.

Löwen-Alarm: Spurenexperte gesucht

Bei der Suche nach dem entlaufenen Raubtier will die Gemeinde Kleinmachnow südwestlich von Berlin auf die Hilfe von professionellen Tierspurensuchern setzen - aber: „Wir müssen erstmal einen finden“, sagte die Sprecherin der Gemeinde Kleinmachnow zur Suche nach solchen Experten. 

Bei einem Haar an einem Baum, das der Gemeindejäger am Donnerstag im RBB-Fernsehen zeigte, war unklar, woher es stammt. „Wir wissen noch nicht, was es ist“, sagte die Sprecherin. Auch Wildschweine scheuerten sich gerne an Bäumen. Es sei eine Laboranalyse notwendig. Wann ein Ergebnis zu erwarten sei, konnte die Sprecherin nicht sagen.

Polizei überprüfte auf Suche nach Löwin privaten Halter

Die Polizei hat auf der Suche nach einer entlaufenden Raubkatze an der Grenze von Berlin und Brandenburg einen privaten Tierhalter überprüft. Das Tier, das diese Person halte, sei noch da, sagte der Sprecher der Polizeidirektion West, Daniel Keip, am Freitagmorgen. Nähere Angaben etwa auch, wo das Tier gehalten werde, wollte er nicht machen.

So berichten internationale Medien über die Suche nach der Löwin

Die Nachricht über die freilaufende Raubkatze bewegt die Menschen in der ganzen Welt. Bis nach Australien und Singapur berichten die Medien. Lesen Sie hier, was die Zeitungen in Großbritannien, USA und anderswo über die Berliner Suche nach der Löwin schreiben

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Wildtierexperte zur Löwin: Erkenne auf Video nur zwei Wildschweine

Berlins Wildtierexperte Derk Ehlert ist skeptisch, ob tatsächlich eine Raubkatze frei durch Berlin und Brandenburg läuft. Er könne auf dem bekannten Video nur zwei Wildschweine erkennen, die von links nach rechts laufen, sagte er am Freitagmorgen im RBB-Inforadio. „Ich glaube aber natürlich den Zeugen, den Kollegen von der Polizei in Berlin, die ein derartiges Tier auch real gesehen haben“, ergänzte Ehlert. Dennoch mache es ihn stutzig, dass bisher keine Spuren gefunden werden konnten.

„Grundsätzlich kann ein Löwe nicht einfach weg sein, auch so eine Löwin nicht. Sie hinterlässt Spuren“, sagte der Wildtierexperte. „Es ist schon sehr auffällig, dass an der Stelle, wo das Tier gesehen und gefilmt wurde, nicht mal ein Trittsiegel zu sehen ist.“ Dennoch könne es sein, dass das Tier in Berlin und Brandenburg rumläuft.

Hinweise auf Löwengebrüll bestätigen sich nicht

Hinweise auf Löwengebrüll bei der Suche nach einer freilaufenden Wildkatze in Berlin und Brandenburg haben sich nach Angaben der Polizei in der Nacht nicht bestätigt. „Unsere Kolleg. sind dem zusammen mit einem Veterinärmediziner und dem Stadtjäger nachgegangen. Auch mit Hilfe einer Drohne konnten die Hinweise nicht bestätigt werden“, twitterte die Berliner Polizei.

Die Polizei hatte die Hinweise zu Sichtungen und Gebrüll demnach aus Berlin-Zehlendorf nahe der Stadtgrenze erhalten. Der RBB berichtete am Freitag, dass es sich dabei um einen Scherz einiger Bürger gehandelt habe.

Suche nach Löwin: Keine neue Spur in der Nacht

Bei der Suche nach einer freilaufenden Raubkatze in Berlin und Brandenburg hat es in der Nacht keine neuen Hinweise gegeben. Das teilten die Lagezentren der Polizeien Berlin und Brandenburg am frühen Freitagmorgen mit. Demnach seien weder weitere Sichtungen von Zeugen noch Spuren des Tieres in der Nacht gemeldet oder gefunden worden. Am Freitag geht die Suche aber weiter. „Gegen 7 Uhr sollen die Suchmaßnahmen wieder richtig anlaufen“, sagte ein Sprecher der Polizei Brandenburg.

Suche nach Löwin: Am Freitag mit Tierspurensuchern

Die Suche nach einer freilaufenden Raubkatze in Berlin und Brandenburg soll heute intensiviert werden. Professionelle Tierspurensucher werden den Wald durchforsten, wie der Bürgermeister von Kleinmachnow, Michael Grubert (SPD), im RBB ankündigte.

Unter anderem in seiner Gemeinde soll das Tier - mutmaßlich eine Löwin - gesichtet worden sein. „Es kann nicht tagelang so weiter gehen“, sagte Grubert mit Blick auf den Großeinsatz der Polizei.

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In diese Bereich soll die Löwin sich aufhalten.
In diese Bereich soll die Löwin sich aufhalten.dpa/Redaktion: M. Lorenz, Grafik: A. Brühl

+++ 20. Juli 2023 +++

Suche nach Löwin dauert in der Nacht an

Die Suche nach einem Raubtier an der Berliner Stadtgrenze dauert auch in der Nacht an. Laut Bild online gab es am Abend in einem Waldstück bei Kleinmachnow Sichtungen des Tieres, bei dem es sich mutmaßlich um eine Löwin handelt. Zuvor war eine Suche in Berlin-Zehlendorf ohne Erfolg beendet worden.

Laut Bild sagte ein Polizist am Donnerstagabend zu einem Anwohner in Kleinmachnow: „Wir sind gerade in einer heißen Phase, er wurde gerade gesehen“.  Jogger seien mit den Rufen „Schnell raus aus dem Wald!“ aus dem Waldstück geholt worden.  Schwer bewaffnete Polizisten würden in den Wald gehen. 

Die Berliner Polizei konzentriert ihre Suche weiter auf den bisher bekannten Bereich - auch in der Nacht. Etwa 220 Polizistinnen und Polizisten waren dort bis zum Abend im Einsatz, sagte eine Polizeisprecherin. In der Nacht sollten etwa 70 Kräfte weiter Ausschau halten. Beteiligt an der Suche seien der Stadtjäger und Veterinärmediziner. Es sollten Nachtsichtgeräte und eine Nachtsichtdrohne eingesetzt werden. Die Polizei berichtete, dass auch „Löwengebrüll“ gehört wurde. Zudem erneuerte die Berliner Polizei noch einmal ihre Warnungen vor einem „freilaufenden gefährlichen Wildtier“. 

Auch die Polizei in Brandenburg setzte in der Nacht ihre Suche fort. Mehr als 100 Polizistinnen und Polizisten seien im Einsatz, hieß es. Mit Drohnen, Hubschraubern und Wärmebildkameras suchten sie nach der mutmaßlichen Löwin, unterstützt von Tierärzten und Jägern sowie Feuerwehrleuten. In der Nacht seien mehrere Gruppen unterwegs, sagte ein Polizeisprecher am Abend. „Wir gehen jedem Hinweis nach“, betonte er.

Zehlendorfer Spur führt ins Leere

Auf der Suche nach dem Raubtier hatten Hinweise die Polizei am Nachmittag nach Zehlendorf geführt, doch die Spur führte in Leere. „Die Gegend wurde abgesucht. Es fanden sich keine Hinweise oder Spuren, dass das Tier sich dort tatsächlich befunden hat“, teilte die Polizei am Nachmittag auf Twitter mit. Die Hinweise hätten sich auf den Bereich Waldfriedhof bezogen.

Damit geht die Suche nach der mutmaßlichen Löwin weiter.  Um Mitternacht waren ein Notruf und ein Video aus Kleinmachnow bei der Polizei eingegangen, das das Tier zeigen soll. Seither suchen die Einsatzkräfte mit einem Großaufgebot nach einer Raubkatze.

Polizisten stehen am Eingang eines Waldgebietes in dem sich die Löwin befinden soll.
Polizisten stehen am Eingang eines Waldgebietes in dem sich die Löwin befinden soll.Annette Riedl/dpa

Handelt es sich bei dem gesuchten Tier um eine Löwin?

Aus Sicht des Veterinärmediziners Achim Gruber von der Freien Universität Berlin bleiben Zweifel, ob es sich bei dem gesuchten Raubtier um eine Löwin handelt. „Ich halte es für möglich, dass das eine Löwin ist, bin aber nicht davon überzeugt“, sagte Gruber am Donnerstagabend im RBB. Es gebe viele Argumente dafür, dass es eine Löwin sei. „Aber der letzte Beweis steht für mich noch aus“, sagte Gruber.

Die Handy-Aufnahme sei unscharf und durch das Licht könnten Täuschungen entstehen. Er setze auf die Jagdhunde, die nach dem Tier suchten. Die Hunde, die im Einsatz seien, seien sehr gut. Wenn diese keine Spuren fänden, sei dies „ein starkes Puzzlestück“ gegen die Hypothese, dass man es mit einer Löwin zu tun habe.

Polizei sucht nach Hinweisen zur Haltung des Tieres

Unterdessen sucht die Polizei auch nach Zeugen, die etwas über das Tier oder seine Haltung wissen. Die Berliner Polizei bat bei  Twitter um Unterstützung. Sie schreibt: „Wenn Sie wissen, wo das Wildtier gehalten oder sich vor dem aktuellen ,Ausflug' in die Brandenburger und Berliner Natur befand, dann melden Sie sich bitte auf der nächsten Polizeidienststelle oder wählen den Notruf 110.“