Raubtier-Alarm am Stadtrand
Löwin in Berlin: Das vermutet ein Dompteur über ihre Herkunft
Der Dompteur Martin Lacey jr. zeigte sich in einem Interview erstaunt darüber, dass dieses Raubtier überhaupt in der brandenburgischen Natur gesichtet werden konnte.

Die Sichtung eines Raubtiers am Berliner Stadtrand sorgt seit den frühen Morgenstunden vom Donnerstag für Aufregung in der Hauptstadt und Brandenburg. Nach Sichtung des vorhandenen Materials sagte der Löwen-Dompteur und Chef des Circus Krone Martin Lacey jr., dass es sich bei dem Tier um eine Löwin handelt. In einem Interview der Online-Seite des Magazins Focus äußerte der Raubtierexperte auch einen Verdacht, woher das Tier stammen könnte. Lacey vermutet, die Löwin könne von einem Schwarzmarkt stammen.
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Der Dompteur Martin Lacey Jr. kennt sich mit Raubkatzen gut aus. Mit 26 Tigern und Löwen hat der Dompteur des Circus Krone, der seinen Stammsitz in München hat, bereits in aller Welt gearbeitet und sieht sich selbst mehr als Tierversteher, wie Focus online schreibt. Nachdem sich Lacey das im Internet kursierende Video des frei laufenden Raubtiers südlich von Berlin angesehen hat, sagte er Focus online: „Das sieht aus wie ein Löwe.“ Eher ein Weibchen, da die Mähne fehlt, oder ein junges Männchen.
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Der Dompteur zeigte sich in dem Interview erstaunt darüber, dass dieses Raubtier überhaupt in der brandenburgischen Natur gesichtet werden konnte. Denn bisher sei kein entlaufenes Tier gemeldet worden. „Deutschland ist das am stärksten regulierte Land“, sagte der Löwenexperte. Mit Ausweis und Mikrochip könnten die Tiere nicht einfach gehalten werden. So bliebe nur der Schwarzmarkt als mögliche Herkunft. „Das erschreckt mich und ist Wahnsinn, wenn das passiert", sagte der Raubtierexperte dem Focus.
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Eine Ferndiagnose über das Verhalten des Tieres wagte Lacey nicht. Er erläuterte und warnte aber zugleich: „Jedes Tier ist anders. Aber eine Raubkatze bleibt eine Raubkatze und ist ein gefährliches Tier“. Im Fall der nun in Berlin für Aufregung sorgenden Großkatze geht der Dompteur nicht davon aus, dass sie etwa aus Hunger einen Menschen angreifen würde. „Das dürfte - wenn dann - aus Angst passieren“, vermutete er. „Wir wissen nicht, woher das Tier kommt.“
„Wenn es aus menschlicher Obhut kommt, ist es nicht aus der Umgebung und weiß nicht, wo es ist und was es machen soll“, erläuterte Lacey. Sollte es sich um einen Luchs handeln, wäre er wohl vertrauter mit der Situation, fügte der Dompteur hinzu.
Wenn das Tier schon Angst hat, hilft Panik dem Menschen nicht weiter
Komme es tatsächlich zu einer Begegnung mit einer Raubkatze, sollte man ruhig bleiben, empfahl Lacey. „Man sollte stehen bleiben, das Tier in Ruhe lassen und nicht hingehen“, sagte er. Auch Wegrennen helfe wenig, da das Tier ohnehin schneller und kräftiger sei. „Ein Löwe ist außerdem ein vergleichsweise faules Tier und geht nicht einfach spazieren.“ Und wenn das Tier schon Angst habe, helfe Panik beim Menschen nicht weiter.
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Eine gute Bleibe für das Raubtier
Zugleich hofft der Dompteur, dass die Polizei die Raubkatze wohlbehalten findet und von einem Tierarzt betäuben lassen kann. Lacey sagte: „Ich hoffe, das nimmt ein gutes Ende." Er wünscht sich danach eine gute Bleibe für das Tier, insbesondere wenn es von Schwarzmarkthändlern entflohen sein sollte.