Feuer bei Gadow ausgebrochen

Höchste Waldbrand-Gefahrenstufe in den meisten Landkreisen Brandenburgs

In den meisten Brandenburger Landkreisen gilt die höchste Waldbrandgefahrenstufe 5. Auf dem Ex-„Bombodrom“ bei Gadow und Wittstock ist ein Feuer ausgebrochen.

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Die Feuerwehr bekämpfte Anfang Juni in einem Waldstück nahe Jüterbog eine Waldbrand.
Die Feuerwehr bekämpfte Anfang Juni in einem Waldstück nahe Jüterbog eine Waldbrand.Fabian Sommer/dpa

In den meisten Brandenburger Landkreisen gilt jetzt die höchste Waldbrandgefahrenstufe. Die Gefahr von Waldbränden ist weiter gestiegen.

Die Waldbrandgefahr in Brandenburg ist weiter gestiegen. Nach Angaben des Landesumweltministeriums in Potsdam vom Sonntag gilt inzwischen in neun der 14 Landkreise und in allen kreisfreien Städten die höchste Gefahrenstufe 5.

Nur in fünf Kreisen Brandenburgs gilt die zweithöchste Stufe. Dabei handelt es sich um die nördlichen Kreise Prignitz, Ostprignitz-Ruppin, Oberhavel, Barnim und Uckermark.

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Das Brandenburger Umweltministerium gibt in fünf Stufen die Gefahr für die Entstehung eines Waldbrandes an. In die Berechnung fließen Lufttemperatur, relative Luftfeuchte, Windgeschwindigkeit, Niederschlagsrate und Strahlung der Atmosphäre ein.

Feuer auf ehemaligem „Bombodrom“ bei Gadow und Wittstock ausgebrochen

In Nordbrandenburg sollen Unbekannte Feuer auf dem ehemaligen Tiefflugübungsplatz in der Kyritz-Ruppiner Heide - dem Ex-Bombodrom - gelegt haben. So brannten in der Nacht zu Sonntag mehrere Kiefern- und Birkenstämme, die bei Gadow nahe Wittstock zur Weiterverarbeitung in einer Fabrik zu Holzpellets gelagert wurden, wie ein Polizeisprecher am Sonntag sagte. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der vorsätzlichen Brandstiftung.

Der Brand dehnte sich östlich von Wittstock auf eine Fläche von rund 5000 Quadratmetern Busch- und Ödland aus, bevor die Feuerwehr ihn etwas löschen und eingrenzen konnte. Nun müsse das Feuer so lange „kontrolliert abbrennen“, bis es in den nächsten Tagen von allein ausgehe. Das Problem sei, dass diese Region des Ex-Truppenübungsplatzes noch stark munitionsbelastet sei und die Feuerwehr nur von den Hauptwegen aus löschen darf. Eine Gefahr für Wälder oder Anwohner soll aber nicht bestehen.

Bisher nur acht Brände in Brandenburg

Trotz der großen Hitze hat es in Brandenburg am Wochenende bisher weniger gebrannt als erwartet. Bis zum Sonntagnachmittag zählte der Waldbrandschutzbeauftragte des Landes etwa acht Waldbrände. Einige Feldbrände habe es ebenso im Land gegeben, fügte Raimund Engel an. Dass es gebrannt habe, sei angesichts der Trockenheit und der hohen Waldbrandgefahr keine Überraschung. Dennoch sei man zunächst recht glimpflich davongekommen.

Sowohl am Samstag als auch am Sonntag waren Temperaturen über 30 Grad in allen Landesteilen gemessen worden. Für Montag sind laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) Gewitter und Schauer zu erwarten.

Die Feuerwehr musste am Sonntag wegen mehrerer kleiner Waldbrände ausrücken. Das erklärte ein Sprecher der Feuerwehrleitstelle Brandenburg an der Havel dem rbb.

Ein Schild weist nach langer Trockenheit die Waldbrandgefahrenstufe 5 aus.
Ein Schild weist nach langer Trockenheit die Waldbrandgefahrenstufe 5 aus.Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa

Neben acht Wandbränden gibt es kleinere Feldbrände

Betroffen waren bis zum Nachmittag die Landkreise Elbe-Elster, Dahme-Spreewald und Märkisch-Oderland. Bei allen acht Waldbränden seien Flächen von jeweils unter einem Hektar betroffen gewesen. Alle Feuer konnten schnell gelöscht werden. Daneben habe es noch kleinere Feldbrände gegeben.

Engel rief dazu auf, sich an die geltenden Regeln zu halten: Rauchen im Wald sei strikt verboten, auch Grillen in Ufernähe sei nicht erlaubt, so Engel.

Unabhängig von der Waldbrandgefahr ist es in Brandenburg das ganze Jahr über verboten, im Wald und in einem Abstand von weniger als 50 Meter vom Waldrand entfernt ein Feuer anzuzünden oder zu rauchen. Dazu gehört auch das Grillen an Seeufern in Waldnähe.

Brandenburg ist das Bundesland mit der höchsten Waldbrandgefahr

Der Waldbrandschutzbeauftragte rief dazu auf, nicht mit dem Auto zu einem Wald zu fahren, um die Zufahrten für Feuerwehr und Rettungskräfte freizuhalten. Wenn ein Brand ausbreche, zähle jede Minute, so Engel. Je schneller man ihn lokalisieren könne, desto größer sei die Chance, das Feuer zu löschen.

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Brandenburg ist nach Angaben des Landesbetriebs Forst mit ausgedehnten Kiefernwäldern, geringem Niederschlag und leichten Sandböden bundesweit das Land mit der höchsten Waldbrandgefährdung.