Schlimme Statistik
Geschlagen und misshandelt – häusliche Gewalt in Brandenburg nimmt zu
Die Gewalt an Frauen und Kindern in Brandenburg hat zugenommen. Das zeigt eine traurige Statistik.

Häusliche Gewalt bezeichnet körperliche, sexuelle, psychische und wirtschaftliche Gewalt zwischen Menschen, die in einem Haushalt zusammenleben – statistisch gesehen sind die Opfer meistens Frauen und Kinder. Leider gibt es immer wieder Fälle, in denen Frauen von ihren Partnern geschlagen werden oder Kinder von ihren Eltern. Auch in Brandenburg ist die Lage prekär: Die Zahl der Fälle von häuslicher Gewalt ist in dem Bundesland wieder gestiegen. Deshalb soll hier für mehr Sicherheit für Frauen und Kinder gesorgt werden.
Immer mehr Frauen und Kinder suchen Zuflucht in Brandenburg
Das teilte das Sozialministerium in Potsdam auf eine Anfrage aus der Landtagsfraktion von BVB/Freie Wähler mit: Nach einem vorübergehenden Rückgang im Jahr 2021 haben laut einer Statistik wieder mehr Frauen und Kinder im vergangenen Jahr Schutz vor häuslicher Gewalt in Zufluchtswohnungen des Landes gesucht.
In konkreten Zahlen: 2022 wurden in den Frauenhäusern und Notwohnungen insgesamt 464 Frauen und 585 Kinder untergebracht – das sind 17 Frauen und 19 Kinder mehr als im Jahr zuvor.
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Weitere bedrückende Zahlen: 5073 Übergriffe auf Frauen und Kinder in den häuslichen vier Wänden wurden 2021 polizeilich registriert. Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) rechnet nach früheren Angaben für 2022 mit einer ähnlichen Zahl an Fällen. 2020 wurden 5235 Delikte polizeilich erfasst.
Wie will Brandenburg gegen die häusliche Gewalt vorgehen?
Das Land Brandenburg unterhält derzeit 21 Frauenhäuser und Frauennotwohnungen mit insgesamt 295 Plätzen. Zwei Beratungsstellen, jeweils in Potsdam und Prenzlau, helfen den Frauen in bedrohlichen Lagen. Insgesamt gibt es den Angaben zufolge 61 Fachkräfte wie Sozialpädagogen und Erzieherinnen in den Frauenschutzeinrichtungen.
Eine ganz konkrete Maßnahme gegen die steigende häusliche Gewalt: Mit dem Doppelhaushalt 2023/2024 erhöhte das Land die Förderung der Frauenhäuser von jährlich rund zwei auf drei Millionen Euro. Außerdem wird laut Sozialministerium derzeit ein Landesaktionsplan zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Kinder erarbeitet, der dem Kabinett im November dieses Jahres vorliegen soll. Er soll Schritte und Empfehlungen unter anderem zu mehr Prävention, Schutz, Gesundheit und Strafverfolgung enthalten.
Bereits geeinigt hat sich das Kabinett auf einen Gesetzentwurf mit erweiterten Befugnissen der Polizei, der noch in der parlamentarischen Beratung ist. Danach sollen Kontakt- und Rückkehrverbote für Gewalttäter mit einer von 10 auf 14 Tage verlängerten Frist ausgesprochen werden können. In sogenannten Hochrisikofällen, also etwa bei potenziellen Sexual- und Gewaltstraftätern, sowie zur Kontrolle von Auflagen sollen künftig auch elektronische Fußfesseln erlaubt werden.