Steffie Landerer: Die Blonde mit dem kühlen Blonden
Die von DSDS: Brandenburg hat jetzt eine Bierbotschafterin
Die Sängerin und Moderatorin sieht sich als „Bierathletin“. Jetzt denkt die 33-Jährige über eine Bierhymne nach.

Ein prominenter Bierbotschafter wirbt seit 2017 für die regionalen Brandenburger Klein- und Gasthausbrauereien. Bisher übernahmen Männer das zweijährige Amt. Mit einer Sängerin aus Fürstenwalde gibt es nun erstmals eine Bierbotschafterin. Gerade wurde sie gekürt. Steffie Landerer. Die von DSDS.
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„Bier säuft man nicht, sondern genießt es. Und Bier fördert die Geselligkeit“, sagt Steffi Landerer und lächelt dabei. Die 33-Jährige aus Fürstenwalde (Landkreis Oder-Spree) bezeichnet sich selbst als „Bierathletin“ und weiß auch so einiges über den Gerstensaft. Als Sängerin hat sie zudem einen Party-Song herausgebracht, in dem sie sich passenderweise kein Schloss, sondern eine Bierbrauerei wünscht. Beste Voraussetzungen also, um Bierbotschafterin für regionale Brandenburger Brauereien zu werden.
Vor wenigen Tagen wurde sie beim Brauerei-Treffen in Finsterwalde (Landkreis Elbe-Elster) gekürt – als erste Frau in dieser Funktion. „Höchste Zeit – nach drei Männern“, sagt Uwe Oppitz, Geschäftsführer des Vereins zur Förderung der Brandenburger Klein- und Gasthausbrauereien.
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Ihre Vorgänger waren Axel Schulz, Dieter „Maschine“ Birr und Jörg Schüttauf
2017 hatten Vertreter von 22 kleinen oder Familien-Brauereien, die sich für eine bessere Vermarktung in dem Verein zusammengeschlossen haben, Ex-Profi-Boxer Axel Schulz zum ersten Bierbotschafter gekürt. „Mit dieser Art Werbung werden wir deutschlandweit ganz anders wahrgenommen. Brandenburg ist geprägt durch handwerklich gebrautes Bier aus aktuell 27 Betrieben. Entlang der Brandenburger Bierstraße können sie besucht werden“, sagt der Vereins-Chef, dessen Angaben nach inzwischen Touristen vor allem aus Schweden und Dänemark die 400-Kilometer-Tour am liebsten mit dem Fahrrad abklappern.
Auf Schulz folgten Puhdys-Sänger Dieter „Maschine“ Birr und Schauspieler Jörg Schüttauf als Brandenburger Bierbotschafter. Nun also Steffi Landerer, die Oppitz als „sehr authentisch und Bier-affin“ beschreibt. Und sie nutzt soziale Medien wie Instagram und TikTok, um zu erklären, was sie am Gerstensaft toll findet.
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„Bier ist so vielfältig im Geschmack. Selbst alkoholfreies schmeckt mittlerweile. Ich aber mag Pale Ale genauso wie einfaches Pils - und am besten unfiltriert“, bekennt die 33-Jährige. Der Geschäftsführer der Fürstenwalder Rathausbrauerei, Peter Seifert, sagt, unfiltrierte Biere seien zwar nicht so lange haltbar. „Dafür aber behalten sie Geschmack, Ballaststoffe und Vitamine.“
Bekannt geworden ist die Fürstenwalderin, die sich als Künstlerin in Anlehnung an ihre Leidenschaft fürs Motorradfahren jetzt „Steffy Metal“ nennt, als 19-jährige Nachwuchssängerin der RTL-Casting-Show „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS). Dort schaffte sie es 2010 bis in die Live-Shows. Landerer hatte lange Jahre Gesangsunterricht, sang im Popchor der Musikschule und machte in Schülerbands Rockmusik.

In Berlin studierte sie anschließend Medienmanagement, trat mit Coverbands auf Stadtfesten und bei Kneipentouren auf. Um sich das Studium zu finanzieren, schauspielerte Landerer zwei Jahren lang in der Reality-Daily-Soap „Berlin – Tag und Nacht“ auf RTL2.
Steffi Landerer will jetzt selbst das Bierbrauen lernen
Die Musik, so sagt die 33-Jährige, die viel lacht und augenscheinlich immer gute Laune hat, ließ sie währenddessen nie los. Hauptberuflich arbeitet sie als Moderatorin bei BB-Radio, aber auch bei Konferenzen, Messen oder Stadtfesten. „Das macht alles wirklich Spaß, aber ich gehöre auf die Bühne“, gesteht die Wahl-Berlinerin – als „Steffy Metal“ ist sie inzwischen beim Musiklabel Ariola unter Vertrag.
„Das passt doch perfekt zum Bier. Sie strahlt Lebensfreude aus, hat keine Berührungsängste und ist immer mitten im Geschehen“, sagt der Fürstenwalder Brauerei-Chef Seifert. Der Gerstensaft sei kein „Männerding“, dieses Vorurteil müsse gestrichen werden, meint die Bierbotschafterin in spe, die demnächst in Fürstenwalde einen Braukurs absolviert. „Bier kennt kein Geschlecht, es fördert vielmehr die Kommunikation“, sagt sie. Die besten Ideen entstünden an Stammtisch oder Tresen, ist sie überzeugt.
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Für Landerer, die bereits über einen Brauereikalender und eine Brandenburger Bierhymne nachdenkt, ist es „höchste Zeit“, dass eine Frau zur Brandenburger Bierbotschafterin wird. „Frauen haben früher nicht nur Brot gebacken, sondern auch Bier gebraut. Das Thema hat also einen femininen Ansatz.“
Auch wenn sie mittlerweile hauptsächlich in Berlin lebe, bleibe sie sehr heimatverbunden, betont die 33-Jährige. „Klar gibt es Brauereien auch in der Hauptstadt. In Brandenburg aber sind das hauptsächlich Familienbetriebe, wo mit viel Herzblut gebraut wird. Die will ich bekannter machen.“