Grüneberg im Landkreis Oberhavel

Alte Dorfkirche: Mit lautem Knall kam das Deckengebälk von oben

In Grüneberg im Landkreis Oberhavel hatte man Glück im Unglück. Da kein Gottesdienst stattfand, gab es am Sonntag nur einen Sachschaden.

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Grüneberg: Teile der Decke in der Dorfkirche sind eingestürzt. Die Bretter und Dachpappe haben den vorderen Teil des Kirchenschiffes unter sich begraben.
Grüneberg: Teile der Decke in der Dorfkirche sind eingestürzt. Die Bretter und Dachpappe haben den vorderen Teil des Kirchenschiffes unter sich begraben.Stefan Determann/Kirchenkreis Oberes Havelland/dpa

Das war knapp und es hätte wesentlich schlimmer enden können, als das Dachgebälk der kleinen Dorfkirche im brandenburgischen Grüneberg zusammenbrach.

„Es sieht schlimm aus“, sagte der evangelische Pfarrer Reinhard Kees am Dienstag. Der vordere Teil des Kirchenschiffes mit dem Altarraum ist von großen Trümmern begraben. Die Bretter sollen am Sonntag mit lautem Knallen von der Decke gekommen sein. Auch Kirchenbänke lägen unter einer dicken Schicht aus Schutt, Dachpappe und gesplittertem Holz, wie der Kirchenkreis Oberes Havelland mitteilte.

Pfarrer erleichtert: Am Sonntag war kein Gottesdienst

Doch die Kirchengemeinde hatte großes Glück. „Wir sind alle heilfroh, dass wir an dem Sonntag keinen Gottesdienst hatten“, sagte der Pfarrer Kees. „Die Gemeinde Grüneberg ist wieder mal geprüft.“ Denn bereits in den 80er-Jahren sei das Dach der Kirche eingestürzt, erzählte Kees.

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Die evangelische Dorfkirche bleibt nun erst einmal zu. „Wir wissen nicht, ob da noch mehr runterkommt“, meinte der Pfarrer. Er hat aber schon einen Plan, um dennoch Gottesdienste und Konzerte im Sommer zu veranstalten. Er wolle auf dem Kirchplatz nun ein Zelt aufstellen lassen.

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Die frühgotische Kirche in Grüneberg, ein Ortsteil der Gemeinde Löwenberger Land, stammt aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts und soll eines der ältesten Bauwerke des Dorfes sein. Beim Vorbeilaufen habe jemand am Sonntag ein lautes Knallen aus dem Inneren der Kirche gehört und Kontakt mit der Kirchengemeinde aufgenommen, wie der Kirchenkreis berichtete.

Das Ausmaß des Schadens konnte noch nicht beurteilt werden. Nach einer ersten Bestandsaufnahme sei Feuchtigkeit als Ursache auszuschließen, hieß es. Die Deckenlast sei offensichtlich zu groß gewesen, sagte der Bauingenieur Winfried Günther vom Bauausschuss im Kirchenkreis Oberes Havelland laut Mitteilung. Ein Statiker soll nun bei der Untersuchung der Deckenkonstruktion helfen.