Rechtsextremismus

Brandanschläge in Neukölln – Verfahren eingestellt

Der sogenannte Neukölln-Komplex beschäftigt seit Jahren Polizei, Justiz und Politik. Zwei Rechtsextreme müssen in Haft. Andere Ermittlungen sind nicht erfolgreich.

Author - Berliner KURIER
Teilen
Autobrandstiftungen in Berlin sind leider an der Tagesordnung. (Symbolbild)
Autobrandstiftungen in Berlin sind leider an der Tagesordnung. (Symbolbild)Berliner Feuerwehr

Im Januar 2017 brannten in Berlin das Auto eines Gewerkschafters und das eines Buchhändlers. Für die Ermittler gehören diese zu einer Serie rechtsextremer Anschläge in Berlin-Neukölln, für die vor allem Sebastian T. und Tilo P. verantwortlich sein sollen. Doch nun, rund acht Jahre nach den Brandanschlägen im Kontext mit dem sogenannten Neukölln-Komplex, sind die Verfahren gegen die beiden eingestellt worden.

Nach Angaben eines Sprechers der Staatsanwaltschaft hat sich der Verdacht bei Durchsuchungen, die Ende Oktober 2024 erfolgten, nicht erhärtet.

Noch keine Ladung zum Haftantritt

Das Landgericht Berlin hatte die beiden Männer aus der rechtsextremen Szene – der eine war in der NPD, der andere zeitweise AfD-Mitglied – im Dezember 2024 jeweils wegen Brandstiftung und einer Reihe weiterer Taten zu Haftstrafen verurteilt. Sebastian T. muss drei Jahre und sechs Monate ins Gefängnis, Tilo P. zwei Jahre und zehn Monate.

Das Urteil ist inzwischen rechtskräftig. Das Berliner Kammergericht hatte die Revision der Männer Anfang August verworfen. Laut Staatsanwaltschaft ist noch unklar, wann die beiden Männer eine Ladung zum Haftantritt bekommen. (mit dpa)