Brand im Grunewald: Situation weiter brisant! +++ Sprengmeister wird in gepanzertem Fahrzeug zum Sprengplatz gebracht
Aktuelles Ziel sei es, den Gefahrenbereich zu verkleinern, sagte Feuerwehrsprecher Mario Witt am Sonntag.

Noch immer dauern die Maßnahmen gegen den Waldbrand im Berliner Grunewald an. Am Sonntag will die Feuerwehr nun gleich mehrere wichtige Schritte im Kampf gegen das Feuer unternehmen. Am Vormittag sollte ein Sprengmeister in einem gepanzerten Fahrzeug zum Sprengplatz gebracht werden, um die Lage einschätzen zu können - und die Retter wollen näher an den Brandherd heranrücken.
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Aktuelles Ziel sei es, den Gefahrenbereich zu verkleinern, sagte Feuerwehrsprecher Mario Witt am Sonntag. Es gehe darum, die Einsatzkräfte näher ans Zentrum heranbringen zu können und im Wald weiter aktiv sein zu können. An vielen kleinen Stellen brenne es noch. Aktuell gilt für die Feuerwehrleute ein Sicherheitsbereich von 500 Metern um den Sprengplatz.
Sprengmeister wird in gepanzertem Fahrzeug zum Sprengplatz gebracht
Am Vormittag sollte ein Sprengmeister in einem gepanzerten Fahrzeug auf den Sprengplatz gebracht werden, um eine neue Einschätzung der Lage zu bekommen. Daraus könnten sich dann mögliche Anpassungen der Maßnahmen ergeben. Witt sprach von einer sehr dynamischen Lage, in der sich kurzfristig viel ändern könne.
Die Situation im Zentrum ist weiterhin brisant. „Wir reden immer noch von einer ganz akuten Gefahr auf dem Sprengplatz“, sagte Witt. „Wenn jetzt Spezialkräfte in die Einsatzstelle direkt eindringen, dann heißt das noch lange nicht, dass es da keine Gefahr gibt, sondern die ist sehr wohl da. Deswegen müssen wir da auch mit äußerster Vorsicht agieren.“ Die Arbeit auf dem Sprengplatz sei lebensgefährlich.

Auf dem Gelände lagern tonnenweise alte Granaten, Munition und beschlagnahmte Feuerwerkskörper in Gebäuden. Den Sprengplatz zur Vernichtung von Waffen und Explosivstoffen gibt es seit 1950. Dort zuständig ist die Polizei. In der Nacht waren vier mobile Löscheinheiten mit sechs Fahrzeugen unterwegs. Diese bewässerten im Gebiet rund um den Gefahrenbereich den Wald, um Bereiche zu schützen, die noch nicht vom Brand betroffen sind. Gleichzeitig seien immer wieder kleinere Brandstellen bekämpft worden. Die Kühlmaßnahmen mit Wasser auf dem Sprengplatz wurden nachts wieder ausgesetzt, weil für die eingesetzten Roboter und Panzer Licht und Übersicht nicht ausreichen. Diese Arbeiten gingen am Morgen weiter.
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Die Bahn ist nach Aufhebung der Gleissperrung im Nah- und Fernverkehr auf dem Weg zurück zur Normalität. Bei dem Verkehrsunternehmen wird davon ausgegangen, dass die Züge ab Montag wieder im gewohnten Fahrplan verkehren können. Die Avus genannte Autobahn 115 bleibt gesperrt, eine Öffnung ist nicht absehbar.
Die seit Ausbruch des Feuers am Donnerstag bestehende Sicherheitszone von 1000 Metern um das Gelände besteht weiterhin. Eine Ausnahme gilt nur für die Bahnstrecke, die am äußeren Rand der Sperrzone verläuft.