Munition erschwert Löscharbeiten

Brand auf ehemaligem Truppenübungsplatz bei Jüterbog weitet sich aus

Eine Drohne soll das Ausmaß des Brandes erfassen. Zuletzt brannte es auf 30 Hektar Fläche. 

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Der Waldbrand hat sich trotz des Löscheinsatzes aus der Luft auf rund 27 Hektar ausgebreitet. 
Der Waldbrand hat sich trotz des Löscheinsatzes aus der Luft auf rund 27 Hektar ausgebreitet. Cevin Dettlaff/dpa

Und wieder ist es ein ehemaliger Truppenübungsplatz, auf dem es seit Tagen brennt. Der erste größere Waldbrand der Saison nahe Jüterbog hält seit Mittwoch die Feuerwehr in Atem. Auf dem Truppenübungsplatz, auf dem es schon öfter brannte, ist das Löschen vom Boden aus gefährlich, weil sich Munition im Boden befindet. Obwohl ständig mit Flugzeugen und einem Hubschrauber aus der Luft gelöscht wird, breitete sich der Brand auch am Freitag noch weiter aus. Drohnenaufnahmen haben nun ergeben, dass wohl eine Fläche von mehr als 30 Hektar betroffen ist. Das ist eine Fläche größer als zweimal der Berliner Mauerpark.

Jüterbog: In der Nacht lodern weiter die Flammen auf und fressen sich langsam vorwärts. 
Jüterbog: In der Nacht lodern weiter die Flammen auf und fressen sich langsam vorwärts. Cevin Dettlaff/dpa

Dabei steigt die Waldbrandgefahr in Brandenburg aufgrund des Wetters weiter. „Mit jedem Tag, an dem kein Niederschlag kommt, wird sich die Waldbrandgefahrenlage erhöhen“, sagte der Waldbrandschutzbeauftragte des Landes, Raimund Engel. Bislang seien aber die Feuer früh erkannt und rechtzeitig gelöscht worden. In Jüterbog wird nun geprüft, ob auch vom Boden aus gelöscht werden kann. 

Waldbrände mit Hubschraubern bekämpfen

Bei großen Waldbränden in Brandenburg waren bislang vor allem Hubschrauber der Bundeswehr im Einsatz, um aus der Luft zu löschen. „Das ist ein Versuch, den wir hier durchführen“, sagte Feuerwehr-Einsatzleiter Rico Walentin zu dem noch neuen Einsatz von Flugzeugen. „Wir sammeln damit erste Erkenntnisse.“

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Bei dem Brand bei Jüterbog sind gleich zwei Löschflugzeuge im Einsatz. Eines kommt aus dem Harz in Sachsen-Anhalt. Der Landkreis Harz hat in diesem Jahr einen Vertrag mit einem polnischen Löschflugzeug-Betreiber geschlossen, der während der Waldbrandsaison rund um die Uhr Einsatzbereitschaft zusichert. Den Landkreis kostet das nach eigenen Angaben 150.000 Euro pro Saison. 

Ein kleines Löschflugzeug wirft Wasser über einem Waldbrand in einem munitionsbelasteten Gebiet bei Jüterbog ab. 
Ein kleines Löschflugzeug wirft Wasser über einem Waldbrand in einem munitionsbelasteten Gebiet bei Jüterbog ab. Cevin Dettlaff/dpa

Wohnsiedlungen nicht bedroht

In Brandenburg will man bisher keine Löschflugzeuge mieten. Man verfolge bei der Brandbekämpfung aus der Luft eine andere Strategie, hatte der Chef der Landesfeuerwehr, Rolf Fünning, im April gesagt. Allerdings werde die Feuerwehr diese Möglichkeit der Brandbekämpfung „nicht grundsätzlich ausschließen“. Die brandenburgische Topografie, die einfachere Löschwasseraufnahme sowie bereits getätigte Anschaffungen machten die Brandbekämpfung via Löschhubschrauber sinnvoller, hieß es. Neue Ansätze werden dennoch erforscht. So wird etwa in Ludwigsfelde am Einsatz von Löschdrohnen gearbeitet.

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Das jetzt betroffene Waldgebiet liegt in der Nähe des Ortes Felgentreu. Wohnsiedlungen seien recht weit entfernt und nicht in Gefahr, hieß es von der Feuerwehr-Regionalleitstelle. Einsatzleiter Walentin berichtete von Detonationen auf dem brennenden und mit Munition belasteten Gelände. Sie seien aber nicht weit hörbar gewesen.

Am Freitag sollte eine Drohne neuen Aufschluss über die Ausdehnung des Feuers geben.

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