Billigflüge: Ryanair streicht Verbindungen ab BER für Winterflugplan – hier können Sie noch hinfliegen
Der Billigflieger Ryanair will sein Flugangebot ab dem BER zusammenkürzen. So fallen einige Routen weg. Doch es kommen auch neue Billigflüge hinzu. Eine Übersicht.

Günstig in viele Länder Europas fliegen - mit diesem Versprechen lockt der Billigflieger Ryanair Fluggäste auch ab dem Berliner Flughafen BER. Doch nun will die Fluglinie die Billigflüge ab dem BER drastisch zusammenstreichen.
Ryanair reduziert 40 Prozent seines Flugangebots ab dem BER
Die für Billigflüge-Fans traurige Nachricht: „Mit 19 weniger Strecken und 230 weniger wöchentlichen Flügen“ von und nach Berlin wolle das Unternehmen in die Winterreisezeit gehen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Damit reduziere sich das wöchentliche Flugangebot von Ryanair am BER um satte 40 Prozent – allerdings im Vergleich zum Winterflugplan 2019, also vor dem Beginn der Corona-Pandemie.
Der Billigflieger zeigt dabei mit dem Finger vor allem in Richtung der Betreiber des BER. „Die höheren Flughafenkosten in Berlin machen es für uns jedoch attraktiver, Flugzeuge auf kostengünstigere Alternativen in andere Regionen Deutschlands und Europas zu verlegen“, teilte Ryanair-Chef Michael O'Leary mit. So wolle man mehr Billigflüge ab kleineren Flughäfen wie Leipzig oder Nürnberg anbieten. Dort seien die Flughafengebühren deutlich günstiger.
Auch Konkurrent Easyjet bietet weniger Billigflüge ab Berlin
Der Chef des irischen Billigfliegers legte deshalb auch nochmal mit Forderungen an die Politik nach. Michael O'Leary macht immer wieder Druck, wenn Regierungen die Flugkosten nicht niedrig halten. „Ryanair fordert die deutsche Regierung und die großen deutschen Flughäfen erneut auf, die Flughafengebühren und die Bundessteuer zu senken, um die Erholung des deutschen Flugverkehrs, des Tourismus und der Arbeitsplätze zu fördern.“
Doch Ryanair ist mit der Reduzierung seiner Flugverbindungen nicht alleine. Der am BER deutlich größere Billigflieger Easyjet hatte bereits im Frühling angekündigt, Flotte und Personal in Schönefeld ab dem Winter deutlich zu reduzieren. Elf der 18 dort registrierten Flugzeuge will das Unternehmen an andere Standorte verlagern, 200 Beschäftigte müssen gehen. Easyjet nannte als Grund ebenfalls zu hohe Flughafengebühren.
Lesen Sie auch: Kleben fürs Klima: „Letzte Generation“ kündigt weitere Aktionen in Berlin an >>

Bei genauerem Hinschauen wird nicht so viel gekürzt
Doch wer bei den Ryanair-Verbindungen genauer hinschaut, wird vor allem bei den Billigflügen vor allem im direkten Vergleich zu derzeitigen Flugplan gar nicht so viele Streichungen feststellen. So werden zwar einige Strecken im Winter nicht bedient. Die jedoch würden im Winter vermutlich sowieso nicht so gut laufen.
Dauerhaft und im Winter gestrichene Ryanair-Routen ab dem BER ab November 2022
Wegfallen werden einige Routen dennoch. Zu den Flugzielen, die Ryanair im Winter nicht bedient gehören: Luxemburg, Zadar (Kroatien), Alicante, Ibiza, Sevilla (alle Spanien), Kerry (Irland), Malta und Billund (Dänemark). Nicht alle davon verschwinden jedoch dauerhaft aus dem Ryanair-Flugplan. Ein Urlaubsland ist jedoch vom Winter-Flugplan immer besonders betroffen.
Griechenland
So streicht Ryanair vor allem Flüge auf Urlaubsinseln, die im Winter kaum Touristen besuchen. Im Ryanair-Winterflugplan entfallen daher beispielsweise die griechischen Inseln Korfu, Kos, Kreta und Rhodos. Zwar wird auch Athen aus dem Plan gestrichen. Ryanair fliegt aber weiter nach Thessaloniki.
Großbritannien und Irland
Das Wetter in Großbritannien ist bekanntlich fast immer schlecht. Deswegen dünnt Ryanair hier auch nur einige Strecken, wie ins schottische Edinburgh, aus. In Metropolen wie London oder Manchester geht es weiter fast täglich – mitunter gar mehrfach. Auch hippe Metropolen wie Dublin werden weiter angeflogen.
Italien
Italien lohnt auch einen Besuch im Winter. Und auch Ryanair steuert den Stiefel weiter ab dem BER an. Jedoch werden mit der Saison einige Flüge reduziert. So geht es nach Bologna (zwei- statt siebenmal pro Woche), nach Catania (zwei- statt dreimal) oder Venedig (sechs statt siebenmal). Nach Rom und Mailand fliegt Ryanair weiter täglich.
Baltikum
Im Baltikum scheint Ryanair sich vor allem auf Riga in Lettland zu konzentrieren. Dorthin gibt es ab November sogar täglich Flüge. Lettlands Hauptstadt liegt auch in der Mitte zwischen Estland und Litauen. Die Flüge ins litauische Vilnius (zweimal statt viermal wöchentlich) und ins estnische Tallinn (zweimal statt dreimal) müssen dafür zurückstecken.
Spanien und Portugal
Auch in zwei beliebte Länder gibt es weiter viele Verbindungen. So wird in Richtung Spanien zwar die ein oder andere Verbindung gestrichen (Alicante, Ibiza, Sevilla). Doch auf die Kanaren fliegt Ryanair im Vergleich zum Oktober ab November sogar häufiger. Die Kanaren sind schließlich meistens sonnig, auch im Winter. Weiter geht es zudem in die bisher angebotenen Metropolen wie Barcelona (täglich), Madrid (dreimal statt fünfmal wöchentlich), Palma de Mallorca (täglich) und Malaga (fünfmal statt sechsmal).
Auch nach Portugal fliegt Ryanair weiter. In das Sonnenziel Faro (zweimal statt fünfmal wöchentlich) geht es weniger häufig. Die Metropolen Lissabon (viermal statt sechsmal) und Porto (dreimal statt viermal) werden weiter häufig bedient.
Neue Strecken ab Berlin
Neben den Dauerbrennern wie Budapest (Ungarn, täglich) oder Bukarest (Rumänien, dreimal wöchentlich) geht es im Winter häufiger ins warme Marrakesch (Marokko, dreimal statt zweimal wöchentlich) oder nach Tel Aviv (Israel, sechsmal wöchentlich). Auch eröffnet Ryanair sogar neue Strecken. Banja Luka (Bosnien, zweimal wöchentlich), Krakau (Polen, zweimal wöchentlich) und Rom-Fiumicino (Italien, täglich) kommen hinzu.