Schnell rein, und dann wieder raus: Anbaden Im Wannsee, traditionell am Karfreitag.
Schnell rein, und dann wieder raus: Anbaden Im Wannsee, traditionell am Karfreitag. dpa

Was für ein Osterausflugstyp sind Sie: Eher der eiskalte Typ oder der Romantiker, der Blumen für sich sprechen lässt? Vielleicht ja auch beides ... Auf jeden Fall hätten wir da zwei Tipps für Sie. Am Donnerstag öffnet die Brandenburger Landesgartenschau in Beelitz. Und am Freitag können Sie sich dann einen kühlen Kopf holen – beim Anbaden im Strandbad Wannsee.   

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Man muss fast schon Eisbader-Qualitäten haben: Kälter als gewöhnlich zu dieser Jahreszeit ist der Wannsee. Aber ist es dir zu kalt, bist du zu schwach. Nach zwei Jahren Corona-Pause will das Strandbad Wannsee  wieder zum traditionellen Anbaden an Karfreitag öffnen. Der Eintritt sei frei, ebenso wie an den anderen drei Tagen am langen Oster-Wochenende, teilen die Berliner Bäder-Betriebe (BBB) mit. Badewillige könnten das Freibad in Zehlendorf am Freitag zwischen 12 und 18 Uhr besuchen – und sich nach dem Sprung ins Wasser in mobilen Saunen aufwärmen.

Bibberst du noch oder schwimmst du schon? 7 Grad hat das Wasser

Die Temperatur des Wannsees betrug laut Angaben des Meteorologischen Instituts der Freien Universität am Montag noch 7 Grad. Das Anbaden im Wannsee an Ostern war 2020 und 2021 wegen der Pandemie ausgefallen.

Auch nach Ostern hat das Strandbad geöffnet – aber nur zum Sonnen, noch nicht zum Baden. Der Eintritt kostet dann 3,50 Euro. In allen anderen Freibädern werde unterdessen die Sommersaison vorbereitet, erklären die Bäderbetriebe weiter. Die genauen Termine der Öffnungen sollten Ende April mitgeteilt werden. Am Karfreitag startet auch der Verkauf der Sommermehrfachkarten. In den ersten vier Wochen kosten diese 60 statt 70 Euro. Besucher könnten mit diesem Ticket 20-mal die Freibäder besuchen.

Blumen statt Bibbern: Auf dem Gelände der Brandenburger Landesgartenschau in Beelitz (Potsdam-Mittelmark) blüht es schon vielfarbig: rosafarbene Ranunkeln, blaue Hyazinthen und gelbe Stiefmütterchen. Und an Sträuchern und Bäumen sind zaghaft erste Knospen zu erkennen.  Ab Donnerstag öffnet die Schau unter dem Motto „Gartenfest für alle Sinne“. 201 Tage bis Ende Oktober werden dann Gartenliebhaber auf dem 15 Hektar großen Gelände erwartet.

Erste Blüten sind an den umrankten Rundbögen auf dem Gelände der Brandenburgischen Landesgartenschau (Laga) vor der Kulisse der Kirche St. Marien und Nikolai zu sehen.
Erste Blüten sind an den umrankten Rundbögen auf dem Gelände der Brandenburgischen Landesgartenschau (Laga) vor der Kulisse der Kirche St. Marien und Nikolai zu sehen. dpa/Stache

Beelitz verwandelt sich in einen Blumenmeer

1,5 Millionen Blumenzwiebeln, 150.000 Frühblüher und 57.000 Stauden warten auf den großen Auftritt. 16 Gärtner werden sich während der Landesgartenschau um Pflanzen, Beete und Rasenflächen kümmern. Sechs Themengärten sind gestaltet.

„Bereits verkaufte 9570 Dauerkarten und 24.000 Tagestickets machen optimistisch, dass die Zahl der erwarteten 450.000 Besucher überschritten wird“, sagt Bürgermeister Bernhard Knuth (Unabhängiges Kommunalbündnis). Die Landesgartenschau sei nicht auf dem Reißbrett entstanden: Nachnutzung und Nachhaltigkeit hätten im Mittelpunkt gestanden. Vorhandene Biotope und der historische Baumbestand auf dem Gelände seien einbezogen worden. Man könnte meinen, die Anlage sei schon immer so gewesen, sagt er.

Rund 22 Millionen Euro seien investiert worden, davon kamen 16 Millionen Euro vom Land. Man wolle den Besuchern einmalige Eindrücke vermitteln, sagte der Bürgermeister. Die 13.000 Einwohner der durch den Spargel berühmten Stadt hätten während der Bauarbeiten das Gelände gut angenommen. „An sonnigen Tagen schauten sie sich um, Kinder waren auf dem neu entstandenen Spielplatz“, sagt Knuth. Es sei nichts abgesperrt worden.

Frühlingsblumen blühen auf dem Gelände der Brandenburgischen Landesgartenschau (Laga) vor der Kulisse der Altstadt.
Frühlingsblumen blühen auf dem Gelände der Brandenburgischen Landesgartenschau (Laga) vor der Kulisse der Altstadt. dpa/Stache

Zudem ist die historische Altstadt von Beginn an in die Planungen einbezogen worden. In der Stadtpfarrkirche St. Marien und St. Nikolai sind bis Herbst insgesamt 14 Blumenschauen geplant. Die Gemeinde bezieht in der Zeit einen Pavillon auf dem Gelände der Landesgartenschau und lädt dort zu Gottesdiensten.

Um die Kirche wird es einen Regionalmarkt mit 77 Anbietern geben. „Er ist auch ohne Eintrittskarte zugänglich“, sagt Knuth. Damit soll es auch gelingen, mehr Besucher in die Altstadt zu ziehen. Regionalität ist auch bei der Auswahl des Caterers, der direkt vor Ort Speisen zubereite, großgeschrieben worden. Es gibt Cafés, eine Grillstation und Imbissstände.

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Während der Gartenschau sind insgesamt 1000 Veranstaltungen geplant. Für Kinder und Jugendliche öffnet das „Grüne Klassenzimmer“. Jeden Sonntag lädt der Sommergarten ein. Auf der Bühne treten dann Künstler auf, es gibt aber auch Gespräche etwa mit Gärtnern. In einer Sommerküche können Profi- aber auch Hobbyköche vor Publikum am Herd stehen. Zur Landesgartenschau präsentieren auch einheimische Künstler in wechselnden Ausstellungen ihre Werke.