Das Wartehäuschen vor den Schönhauser Allee Arcaden ist ein Schandfleck. 
Das Wartehäuschen vor den Schönhauser Allee Arcaden ist ein Schandfleck.  Foto: Berliner Kurier/Sabine Gudath

Es gibt viele Haltestellen in Berlin, die nicht gerade einladend aussehen. Aber das Straßenbahn-Wartehäuschen vor den Schönhauser Allee Arcaden schreit regelrecht nach einer Grundreinigung. Auch die Haltestelle auf der gegenüberliegenden Straßenseite wirkt völlig runtergekommen. Beim Anblick herumliegender Zigarettenkippen, Asche, Schnapsflaschen und Bananenschalen wird einem ganz anders. Warum ist es dort so verdreckt?

Klebriges Geschmier, das von Bier herrühren mag, überzieht so ziemlich alles, was von den beiden Wartehäuschen noch übrig ist. Die Haltestelle direkt vor den Arcaden ist teilweise entglast, an den Seiten fehlen die Scheiben. Ein einzelner Mann sitzt dort auf einer mit Graffiti beschmierten Bank und trinkt aus einer Dose. Andere Fahrgäste warten lieber im Stehen. Der Schmutz klebt schließlich auch an den Sitzen – Kaugummi, Kippen, braunes Pulver.

Der KURIER wollte von der BVG wissen, wie Haltestellen tagelang so verhunzt und vermüllt aussehen können. Ein Sprecher der Verkehrsbetriebe findet den Zustand selbst „erstaunlich“, denn eines der beiden Wartehäuschen sei erst am Tag vor Entstehen der KURIER-Fotos saubergemacht worden. „Die Haltestellen werden derzeit in einem Rhythmus von zweieinhalb Wochen gereinigt“, sagt der Sprecher. Für die Bodenreinigung sei die BSR zuständig.  

Aufgefallen war der BVG bereits, dass es vor den Arcaden offenbar ein Vandalismus-Problem gibt. Die Scheiben des Wartehäuschens seien „mehrfach zerstört und mehrmals erneuert“ worden. Doch weil Rowdys das Glas immer wieder kaputtmachten, habe man vorerst entschieden, auf Seitenscheiben zu verzichten. Eine Besonderheit der Haltestelle sei auch, dass es sich um ein sogenanntes mobiles Wartehäuschen handelt. Bei diesem Modell gibt es keinen Freiraum unter den Sitzen, weshalb hinterlassener Müll meist direkt auf den Bänken liegenbleibt – in Sitzhöhe. 

Die BVG beauftragt nun Mitarbeiter, in den nächsten Tagen häufiger die Sauberkeit der beiden betroffenen Haltestellen zu kontrollieren. „Wir überprüfen, ob die Abstände zwischen den Reinigungen verkürzt werden müssen“, so der BVG-Sprecher. Wenn in naher Zukunft an der Schönhauser Allee die Brücke über den Gleisen der Ringbahn saniert wird, werde sich die Haltestellen-Situation womöglich ohnehin ändern. Hoffentlich zum Guten.