Ihr Kater Balou ist schwer krank
Berlinerin (54): Ich fiel auf eine miese Katzen-Händlerin herein
Petra Mallabar kaufte ihren Maine-Coon-Kater über eine Kleinanzeigenseite im Netz. Und zahlte einen hohen Preis – für Tierarztbesuche und Spezialfutter.

Am Sonnabend berichtete der KURIER über den illegalen Handel mit Katzenbabys. Wehrlose Tiere, die unter anderem von polnischen Bauernhöfen kommen, in Berlin verkauft werden. Petra Mallabar (54) fiel auf die perfide Masche einer Händlerin rein, kaufte einen schwer kranken Kater. Die Folge: hohe Tierarztrechnungen. Im KURIER erzählt sie, wie sie zu ihrem Balou (1) kam – und warum sie jetzt andere warnen will.
Petra Mallabar war immer Katzen-Fan, erzählt sie dem KURIER. „Ich hatte früher teilweise bis zu acht Tiere“, sagt sie. Nach einer jahrelangen Katzen-Pause wollte sie sich wieder einem der Tiere ein Zuhause geben. Eine Maine-Coon-Katze sollte es sein, eine beliebte Rasse. „Ich kaufte sie bei einer Händlerin auf Ebay – alles lief wunderbar“, sagt sie. Skylar – so der Name der wunderschönen Katze – fühlte sich in Mallabars Wohnung in Reinickendorf pudelwohl. „Ihr wurde mit der Zeit nur etwas langweilig“, sagt die 54-Jährige. „Also wollte ich ihr einen Spielgefährten besorgen.“
Der Kater war günstig, dafür wurden die Tierarztrechnungen hoch
Im Internet fand sie ein Angebot, für Kater Balou. Ein Jahr ist es her, dass Mallabar ihn zu sich holte. „Ich nahm Kontakt zu der Verkäuferin auf. Sie bot an, den Kater direkt zu mir zu bringen“, sagt die Berlinerin. Kurze Zeit später kam die Frau vorbei, Balou im Gepäck. „Wir unterhielten uns, sie zeigte mir sogar einen Stammbaum – heute bin ich sicher, dass das alles falsch war.“ Zu verliebt war die Katzenhalterin in das Tier. 350 Euro bezahlte sie für den Maine-Coon-Kater – wenig für eine Rassekatze.
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„Mir fiel erst auf, dass etwas nicht stimmte, als sie wieder weg war. Sie hatte das Geld nicht gezählt, einen Kaufvertrag hatte ich auch nicht. Als ich sie anrufen wollte, ging niemand ans Telefon, Tage später war die Nummer tot.“ Und Balou wurde plötzlich krank, litt unter schlimmem Durchfall. „Ich ging mit ihm zum Tierarzt – dort wurde festgestellt, dass er unter Giardien litt.“ Parasiten, die sich im Dünndarm von Katzen festsetzen. „Und er war statt der angegebenen zwölf Wochen erst fünf Wochen alt.“

Die Infektion wurde behandelt, noch heute leidet Balou unter einer chronischen Darmentzündung. Zu den 350 Euro kamen inzwischen mehr als 1000 Euro Tierarzt-Kosten. „Außerdem kann er nur ein besonderes Spezialfutter bekommen, das kostet mich rund 50 Euro im Monat.“ Mallabar ärgert sich, dass sie der Verkäuferin auf den Leim ging. „Nachdem bei meiner ersten Katze alles gut geklappt hat, war ich zu blauäugig“, sagt sie. „Aber ich will Balou trotzdem nicht mehr hergeben. Wenn ein Kind krank ist, gibt man es ja auch nicht einfach weg. Mir tut es einfach leid, dass Tiere so etwas durchmachen müssen – an den Folgen wird der Kater noch sein ganzes Leben leiden.“ Noch heute sehe sie immer wieder, dass Balous Bauch plötzlich zuckt. „Daran erkenne ich, dass er Krämpfe hat.“ Die skrupellosen Verkäufer seien für sie Unmenschen. „Denen geht es nur um ihren Profit.“
Tierschützer: Niemand sollte Hunde und Katzen im Internet kaufen
Davor warnen auch Tierschützer. Stefan Klippstein (36) erzählte am Sonnabend im KURIER, dass die kleinen Katzenbabys von herzlosen Händlern auf polnischen Bauernhöfen eingesammelt, dann verkauft werden. Er warnt: „Auf keinen Fall sollte man ein Tier im Internet bestellen.“ Und auch Tierschutzvereine warnen. „Kauft man ein Tier aus dubiosen Quellen, kann es passieren, dass das Tier noch zu jung ist oder dass es krank ist, weil notwendige Impfungen oder Entwurmungen nicht durchgeführt wurden“, sagt Lea Schmitz, Sprecherin des Deutschen Tierschutzbunds. „Oder dass das Tier in der wichtigen Prägephase nicht ausreichend Kontakt zu Menschen hatte und damit ein Leben lang eher scheu bleibt. Zudem unterstützt man damit einen dubiosen Tierhandel, wo nicht das Wohl der Tiere, sondern Profit im Vordergrund steht.“