Mehr als zehn Jahre nach seinem gewaltsamen Tod

Berliner Prügel-Opfer Jonny K.: Jetzt wird er mit einem eigenen Park in Spandau geehrt!

Vor mehr als zehn Jahren wurde der damals 20-Jährige am Alexanderplatz zu Tode geprügelt. Nun eröffnet in Spandau der erste Teil des neuen Jonny-K.-Aktivparks.

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Jonny K. starb im Oktober 2012 nach einem brutalen Angriff am Alexanderplatz.
Jonny K. starb im Oktober 2012 nach einem brutalen Angriff am Alexanderplatz.Zoonar/imago

Es ist eine Geschichte, die ganz Berlin bewegte – und an die auch heute noch immer wieder erinnert wird: der Fall von Jonny K. Der damals 20-jährige Berliner wurde in der Nacht zum 14. Oktober 2012 nahe dem Alexanderplatz zu Tode geprügelt. Die Geschichte schlug damals große Wellen, führte zu einer Grundsatzdebatte über Gewalt und die Sicherheit auf den Straßen. Sogar eine Show im Theater am Potsdamer Platz beschäftigte sich mit der Geschichte von Jonny K. Nun ehrt ein weiteres Projekt den Berliner: In Spandau öffnet am Montag der erste Teil des neuen Jonny-K.-Aktivparks.

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Im Oktober 2012 wurde Jonny K. am Alexanderplatz zu Tode geprügelt

Nach dem Tod ihres Bruders setzte sich Tina K., die Schwester des zu Tode geprügelten Jonny, im Rahmen zahlreicher Projekte gegen Gewalt ein, gründete den Verein I Am Jonny. Sie begann auch schon vor Jahren mit der Planung des Jonny-K.-Aktivparks, der auch an den getöteten Jonny erinnern soll. Denn: In der Nähe wuchs Jonny K. auf, hier spielte er leidenschaftlich gern Fußball.

Der Park entsteht auf dem Gelände des Egelpfuhlparks, einer der wichtigsten Erholungsflächen der Siedlung Heerstraße Nord. „Allerdings ist seine Ausstattung nicht mehr zeitgemäß, es fehlen Angebote für alle Altersgruppen“, heißt es auf der Website der Initiative Spandau bewegt. „Aus diesem Grund erfolgt die Umwandlung zum Jonny-K.-Aktivpark, in deren Zuge Freiflächen, Wege, Spielplätze und Bewegungsmöglichkeiten erneuert und neu organisiert werden.“

2022 erfolgte der Spatenstich für den Jonny-K.-Aktivpark in Spandau

Bereits im Herbst vergangenen Jahres erfolgte der Spatenstich für das Projekt. „Der Jonny-K.-Aktivpark wird ein attraktives und generationsübergreifendes Grünerholungszentrum“, kündigte Spandaus Baustadtrat Thorsten Schatz an. „Dazu wird der Egelpfuhlpark um Angebote für Kinder, Jugendliche, Familien und Senioren angereichert. So entsteht ein neuer Spielplatz für kleine und große Kinder und der vorhandene Bolzplatz wird aufgewertet. Ein neues Parktheater wird gebaut und im Park werden Fitnessgeräte für Jung und Alt zu finden sein.“

Am Alexanderplatz erinnert ein Mahnmal an die Nacht, in der Jonny K. zu Tode geprügelt wurde.
Am Alexanderplatz erinnert ein Mahnmal an die Nacht, in der Jonny K. zu Tode geprügelt wurde.Jürgen Ritter/imago

Nun wird der erste Teil eingeweiht: Am Montag dürfen Kinder erstmals auf dem nagelneuen Spielplatz „Sterne und Galaxie“ toben. Schatz will den Bereich gemeinsam mit dem Bezirksbürgermeister Frank Bewig, Dr. Sandra Obermeyer von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen und Tina K. eröffnen.

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Neuer Spielplatz im Jonny-K.-Aktivpark wird am Montag übergeben

Der Spielplatz sei in vier Bereiche gegliedert und für Kinder bis etwa zwölf Jahre geeignet. „Die ,Sternenhöhle‘ beherbergt den Kleinkinderbereich mit Rutschenberg und Buddeltisch“, heißt es in einer Ankündigung des Bezirksamtes. „Der ,Große Wagen‘ umfasst einen Balancierparcours und einen Kletterturm. Ein Highlight stellt der sechs Meter hohe und 4,50 Meter breite ,Große Planet‘ dar, ausgestattet mit Hangseilen, Röhrenrutschen und weiteren Elementen.“ Außerdem gebe es den „Lonely Planet“ mit Sternenwippe und Satellitenkarussell.

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Inzwischen ist es mehr als zehn Jahre her, dass Jonny K. am Alexanderplatz in eine Prügelei geriet. In der Nacht zum 14. Oktober 2012 wollte er einem Freund helfen, der nahe dem Roten Rathaus angegriffen wurde. Den Einsatz bezahlte Jonny mit seinem Leben: Er wurde zu Boden gestoßen, kassierte Tritte gegen den Kopf, starb Stunden später im Krankenhaus an einem Blutgerinnsel im Gehirn. Die sechs Täter wurden vom Gericht zu Haftstrafen ohne Bewährung wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Der Haupttäter Onur U. wurde wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Noch heute erinnert eine Gedenkplatte in der Nähe des Tatortes an den Vorfall.