Wichtige Botschaft: Jeder Körper ist schön!
Berliner Nackedei-Kalender: Für dieses Projekt wollen viele die Hüllen fallen lassen – und Lisa-Maria hat es getan!
Fotografin Lara Verheijden lichtete bereits zum zweiten Mal Berliner für ihren Kalender ab - allerdings keine Models, sondern „Normalos“.

Würden SIE für einen Kalender die Hüllen fallen lassen? Viele würden sich das niemals trauen, weil sie glauben, dass Nackt-Fotos nur Models mit absolut perfektem Aussehen vorbehalten sind. Aber: jeder Körper ist perfekt, so wie er ist – auch für die holländische Fotografin Lara Verheijden. Sie lichtete deshalb in diesem Jahr schon zum zweiten Mal Berliner ab, die sich für sie und ihr Nacktkalender-Projekt entblätterten. Im Januar geht’s mit Lisa-Maria Walter (32) los, die damit auch etwas gegen Bodyshaming tun will. Denn: „Schämen kann man sich für viele Dinge – aber auf keinen Fall für den eigenen Körper“, sagt sie.
Berliner Nacktkalender: Deshalb zog Lisa-Maria (32) blank
Die 32-Jährige stieß schon vor längerer Zeit auf die Nackt-Bilder von Lara Verheijden – die holländische Fotografin brachte schon im vergangenen Jahr einen Berliner Nackedei-Kalender auf den Markt. „Ich mag die natürliche Art ihrer Bilder – und als sie auf Instagram nach neuen Berlinern für den Kalender für 2022 suchte, bewarb ich mich“, sagt sie dem KURIER. Sie wurde ausgewählt – und so ging es morgens an den Teufelssee.
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Für Fotografin Lara Verheijden war es ein besonderes Shooting. „Normalerweise dauert so etwas zwei Stunden und ich mache zwischen 500 und 1000 Bilder“, verrät sie. „Aber an diesem Morgen war das achte Foto das, was es später in den Kalender schaffte. Das magische Bild ist mir noch nie so früh gelungen.“ Und wie war es für Lisa-Maria? „Ich hatte verschiedene Outfits mit, weil ich nicht wusste, was ich anziehen soll. Und dann hieß es: Wie weit gehst du?“ Auf ihrem Kalender-Bild trägt sie nur Schwimmschuhe – nichts anderes.
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Für sie ist es nicht das erste Mal. „Ich zeige mich sehr gern nackt, deshalb war es für mich nichts Neues“, verrät sie. Sie habe eine Essstörung – und bis zur Akzeptanz ihres Körpers sei es ein längerer Prozess gewesen. „Ich habe mich vor den Spiegel gestellt, mich ausgezogen, mich angeschaut. Später auch Fotos gemacht. Irgendwann gab es dann ein Bild, das mir gefiel, obwohl ich nackt war.“
Heute zeigt sich die Modedesignerin auch auf Instagram, arbeitet für Fotografen – und steht bei Aktzeichen-Kursen Modell. „Die Schüler sehen sonst nur diese perfekten Modelle, bei denen jeder Muskel sitzt.“
Model Lisa-Maria macht sich auch gegen Bodyshaming stark
Mit ihrem Engagement will sie auch dafür werben, dass das Aussehen egal ist, dass jeder Körper wundervoll ist. Sie wolle auch nicht als „mutig“ gelten, weil sie sich für den Kalender auszog. „Ich will, dass es einfach normal ist“, sagt sie. Doch dumme Kommentare zu ihrem Aussehen seien für sie Alltag. „Ich werde immer schief angeguckt, vor allem von älteren Mitbürgern. Für einige ist es schon zu viel, wenn ich normal angezogen bin.“
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Einmal sei sie an einer Straßenbahnhaltestelle angepöbelt worden: Es war Baustelle, aber dann zeigte jemand auf sie und rief: Die Tram fährt wieder. „Man kann sich in solchen Momenten nicht wehren, weil man einfach zu geschockt ist.“ Umso wichtiger sei es, dass eben auch in Nackt-Kalendern fülligere Menschen zu sehen sind, damit auch ihre Körper endlich für alle in der Normalität ankommen.
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Auch deshalb ist das Kalender-Projekt von Verheijden offen für jeden. „Ich mag schöne Menschen – und schön kann einfach jeder sein“, sagt Verheijden dem KURIER. „Ich habe nichts gegen Models, aber es ist einfach so, dass viele wirklich schöne Menschen gar keine Models sind.“ Per Instagram suchte sie nach Modellen, 200 Bewerbungen kamen in diesem Jahr an. „Das war fantastisch“, sagt sie.

Doch im kommenden Jahr will die Fotografin weiterziehen, nach zwei Jahren mit Hauptstadt-Kalendern auch andere Städte erobern. „Ich weiß aber sicher, dass es nicht das letzte Mal war, dass ich in Berlin gearbeitet habe. Ich mag die Atmosphäre und die Einstellung zur Nacktheit hier sehr.“
Vielleicht werde bald ein Deutschland- oder ein Europakalender auf den Markt kommen, im dem auch Berliner zu sehen sind. Model Lisa-Maria Walter kann es nur jedem empfehlen. „Denn schämen kann man sich für viele Dinge – aber auf keinen Fall für den eigenen Körper.“
Infos: www.thenudecalendarproject.com. Den Kalender gibt es für 45 Euro. Infos zu Lisa-Maria Walter auf Instagram unter www.instagram.com/a_fat_future.