Russische Kämpfer im ukrainischen Donbas 2015: Der LKA-Beamte soll in einem Verein aktiv gewesen sein, der Kontakte zu einem russischen Kosaken-Verein hat. Mitglieder der Kosaken-Truppe sollen auf russischer Seite im ukrainischen Donbas gekämpft haben.
Russische Kämpfer im ukrainischen Donbas 2015: Der LKA-Beamte soll in einem Verein aktiv gewesen sein, der Kontakte zu einem russischen Kosaken-Verein hat. Mitglieder der Kosaken-Truppe sollen auf russischer Seite im ukrainischen Donbas gekämpft haben. Image/Le Pictorium

Ein Mitarbeiter des Berliner Landeskriminalamts (LKA) ist einem Medienbericht zufolge aus der Staatsschutzabteilung zwangsversetzt worden, weil er zusammen mit einem behördenbekannten Rechtsextremen nach Belarus und Russland gereist sein soll, ohne dies zu melden.

Dem Bericht des ARD-Magazins „Kontraste“, der „Zeit“ und des russischsprachigen Onlinemediums „Meduza“ vom Dienstagabend zufolge wurde ein Disziplinarverfahren gegen den Mann eingeleitet. Die Polizei in Berlin teilte am Mittwoch auf Anfrage mit, dass sie keine Auskünfte zu einzelnen Mitarbeitern erteile.

Mitglieder von Partnerverein kämpften aufseiten der Russen in der Ukraine

Dem Bericht zufolge ist der 58 Jahre alte LKA-Mitarbeiter in einem Verein für Völkerfreundschaft in Brandenburg aktiv, dessen Mitglieder sich als „Kosaken“ bezeichnen und die Verbindungen zu einer paramilitärischen russischen Kosakengruppe pflegen. Mitglieder der russischen Kosaken-Gruppe sollen sich aufseiten Russlands im russischen Krieg im ukrainischen Donbas seit 2014 betätigt haben. 

Auch Jörg S. betätige sich in dem deutschen Verein. Im Jahr 2017 sei S. als Mitglied der rechtsextremen Gruppe Nordkreuz aufgefallen. Das rechtsextreme „Nordkreuz“-Netzwerk soll Schießübungen veranstaltet und Depots mit gestohlener Polizei-Munition angelegt haben. Die Mitglieder wollten sich auf einen „Tag X“ vorbereiten, an dem die staatliche Ordnung in Deutschland zusammenbreche. 

Reisen nach Belarus und Russland und Kontakte zu Rechten

Zusammen mit ihm und anderen sei der LKA-Mitarbeiter mindestens zweimal nach Belarus und offenbar einmal nach Russland gefahren, ohne diese Reisen wie vorgeschrieben anzumelden. Der Berliner Verfassungsschutz habe dem LKA entsprechende Hinweise gegeben, berichten die Medien.

Der LKA-Mitarbeiter habe angegeben, dass er nichts über die Nordkreuz-Verbindungen von S. gewusst habe und außerdem immer alles melde. Den Medien zufolge nehmen die Sicherheitsbehörden die Verbindung des brandenburgischen Vereins zu den russischen Paramilitärs auch im Hinblick auf mögliche Verbindungen zu russischen Geheimdiensten sehr ernst.

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