Die Rettungsstelle der Charité
Die Rettungsstelle der Charité imago/imagebroker

Wieder 1240 neue Corona-Fälle binnen 24 Stunden in Berlin, acht weitere Covid-Tote, die Intensivbetten füllen sich weiter mit schwerkranken Pandemie-Patienten, die allermeisten ungeimpft. Angesichts dieser angespannten Lage schlagen die Krankenhäuser der Stadt Alarm. Die Berliner Krankenhausgesellschaft (BKG) stellt sich darauf ein, dass die Hauptstadt-Kliniken einmal mehr in den Notbetrieb werden gehen müssen. Das bedeutet: Geplante, darunter auch lebenswichtige Operationen werden verschoben, um Intensiv-Kapazitäten freizuhalten.

„Die Berliner Kliniken befinden sich absehbar in einem neuen Krisenmodus“, sagte BKG-Geschäftsführer Marc Schreiner dem „Tagesspiegel“. „Die Zahlen der Covid-19-Patienten steigen – sowohl auf den Intensiv- als auch den Normalstationen.“ Er gehe davon aus, dass planbare Behandlungen in den nächsten Wochen zunehmend verschoben werden müssen, um die steigende Zahl an Covid-19-Patienten versorgen zu können.

Aktuell sind etwa 90 Prozent der Covid-19-Patientinnen und -Patienten in der Charité nicht geimpft“

Martin Kreis, Vorstand für die Krankenversorgung der Charité

„Wahrscheinlich würden zehn Prozent der Krankenbetten bald für Corona-Fälle frei gehalten werden müssen – das sind in Berlin etwa 2000 Betten“, sagte Schreiner.

Erst am Montag hatte auch die Charité vor einer Überlastung der Intensivstationen gewarnt. Insbesondere unter Ungeimpften sei von einem deutlichen Anstieg an Neuinfektionen auszugehen. „Aktuell sind etwa 90 Prozent der Covid-19-Patientinnen und -Patienten in der Charité nicht geimpft“, sagte Martin Kreis, Vorstand für die Krankenversorgung in Deutschlands größter Uniklinik. Wenn es nicht gelinge, die Impfquote deutlich zu steigern, werde das infolge der Behandlungen in Krankenhäusern zu massiven Einschränkungen in den Kliniken führen.