Andreas Kämpf (Curry-Paule) mit seiner Mutter Renate Kämpf (82) im Amtsgericht.
Andreas Kämpf (Curry-Paule) mit seiner Mutter Renate Kämpf (82) im Amtsgericht. Pressefoto Wagner

Ein Raser fuhr die Mutter (82) des bekannten Neuköllner Imbissbetreibers Andreas Kämpf („Curry-Paule“) um, verletzte sie schwer. Sie saß ihm nun vor Gericht gegenüber, sagte: „Er hat mein Leben ruiniert.“

Tarek H. (26) auf der Anklagebank. Fahrerlaubnis hat er nie besessen. Er hatte Gras geraucht, sich dann einen Audi A6 geliehen, Gas gegeben.

Die Beine von Renate Kämpf wurden unter dem Audi zermalmt.
Die Beine von Renate Kämpf wurden unter dem Audi zermalmt. Morris Pudwell

24. Januar 2021. Gegen 13 Uhr fiel Beamten von der Autobahnpolizei ein Wagen auf, der sehr schnell fuhr. Weil er auch noch rechts überholte, folgen sie ihm.

Renate Kämpf (82) und ihr Lebensgefährte waren zu dem Zeitpunkt gerade unterwegs. Ein Sonntagsspaziergang.

Der Raser verließ die Stadtautobahn – mit mehr als 100 Sachen und aufheulendem Motor. Doch kurz darauf standen andere Polizisten auf der Straße. Sie hatten das Raser-Dröhnen gehört. H. aber suchte eine Lücke. Ein Beamter wich aus, dann ging alles ganz schnell.

Mutter der Neuköllner Imbiss-Legende lag lange in der Klinik

Tarek H. verlor an der Ecke Hermann-/Silbersteinstraße die Kontrolle über den Wagen. Der Audi krachte gegen einen Ampelmast auf dem Gehweg, erfasste die Mutter von Andreas Kämpf. Ihre Beine eingeklemmt, mehrfach gebrochen.

Die Mutter der Neuköllner Imbiss-Legende: „Ein Bein ganz zertrümmert, das andere teilweise. Ich lag lange in der Klinik.“ Seitdem kann sie nur noch kurze Strecken laufen – „mit Hilfe“. Nichts ist mehr wie vor dem Unfall: „Davor bin ich fit gewesen, jeden Tag gelaufen, in den Urlaub gefahren.“

Tarek H. gestand weitgehend, bat um Entschuldigung. Er hat keine Vorstrafen. Urteil: Wegen fahrlässiger Körperverletzung, Gefährdung des Straßenverkehrs, verbotenen Kraftfahrzeugrennens und Fahrens ohne Führerschein 14 Monate Haft auf Bewährung, drei Jahre Führerschein-Sperre, 50 Stunden gemeinnützige Arbeit. Andreas Kämpf hält die Strafe für zu milde. Er befürchtet: „So etwas schreckt nicht ab.“