Ukraine-Krieg
Berliner Heizöl und Diesel kommen aus der Uckermark
Brandenburgs Wirtschaftsminister: Keine Panik vor Engpässen

Der bange Blick auf die Anzeigen der Tankstellen verheißt in diesen Tagen nichts Gutes. Über zwei Euro kostet der Liter Diesel, damit ist der Kraftstoff erstmals teurer als Superbenzin. In den Wohnungen drehen Menschen die Temperaturen der Heizungen runter. Wo führt das noch hin? Der Blick in Sachen Versorgung mit Heizöl und Diesel geht in den Norden, im uckermärkischen Schwedt werden 90 Prozent der hier verbrauchten Energieträger hergestellt.
Russischer Konzern Rosneft übernahm Großteil der Raffinerie PCK
Das Heizöl und der Dieseltreibstoff, der in der Hauptstadt Berlin und in Brandenburg verwendet wird, kommt zu 90 Prozent aus der Uckermark. Hier hat der russische Energiekonzern Rosneft im vergangenen Jahr einen Großteil der Erdölraffinerie PCK in der Uckermark übernommen. 9 von 10 Autos in Berlin und Brandenburg fahren mit Kraftstoff aus Schwedt, heißt es auf der Webseite von PCK.
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Die Anlage verarbeitet nach eigenen Angaben jährlich 12 Millionen Tonnen Rohöl und gehört damit zu den größten Verarbeitungsstandorten in Deutschland. Doch was, wenn Rohöl aus dem Energiehahn aus Russland nur noch tröpfelnd, oder gar nicht mehr fließt? Über ein Importstopp von russischem Öl wird zumindest nachgedacht. Sitzen Berlin und Brandenburger dann im Kalten?
Es gibt ausreichend Energiereserven bei Lieferstopp
Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) sieht die Versorgung auch bei einem kurzfristigen Lieferstopp von Energie aus Russland gesichert. „Es sollte keine Panik vorherrschen“, sagte Steinbach am Mittwoch im RBB-Inforadio. Aus Sicht von Steinbach bestehen ausreichend Energiereserven, um eine Ersatzlogistik zu schaffen. Zwar könne es zu Engpässen kommen, und kurzfristige Unterbrechung seien möglich. Grund zur Panik bestehe aber nicht.
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Auch für den Fall, dass die Erdölraffinerie PCK in Schwedt komplett vom Netz gehen müsste, sei vorgesorgt. Die Stadtwerke würden dann die Versorgung komplett auch mit Fernwärme übernehmen. In so einer Situation gebe es eine klare Priorität, so Steinbach: „Wenn wir diese Versorgungssituation haben, ist erstmal die Bevölkerung zu versorgen, und erst in zweiter Linie dann die freie Wirtschaft.“
Öl kommt weiter durch die Pipeline Druschba
Die PCK Raffinerie in Schwedt bezieht bisher auch nach Kriegsbeginn noch immer große Tonnagen Rohöl über die Pipeline „Freundschaft/Druschba“. „Die Versorgung über die Druschba-Pipeline läuft aktuell zuverlässig und ohne Probleme. Wir haben keine Informationen, dass sich hieran momentan etwas ändern wird“, erklärte Viola Brocker, Pressesprecherin der PCK Raffinerie im Nordkurier.