Die Seite "Wir gegen Corona" bringt alle, die helfen wollen und die, die Hilfe suchen, zusammen.
Die Seite "Wir gegen Corona" bringt alle, die helfen wollen und die, die Hilfe suchen, zusammen. Foto: Sabeth Stickforth

Berlin - „Wir gegen Corona“ – einen besseren Titel könnte es für eine Hilfs-Plattform in der schweren Krise wohl kaum geben. Denn Zusammenhalt, gegenseitige Unterstützung und Achtsamkeit sind momentan einfach wichtiger denn je. Ein Internet-Projekt soll nun Hilfesuchende und Helfer zusammenbringen – erfunden haben es vier junge Berliner.  Die Idee: Auf einer Website können sich Menschen, die Hilfe suchen, weil sie beispielsweise zu Risikogruppen gehören und das Haus nicht verlassen können, registrieren. Aber auch Leute, die gern anderen helfen würden, tragen sich ein. Alle müssen dabei ihre Adresse angeben. „Wir haben einen Algorithmus entwickelt, der dann Hilfesuchende und Helfer aufgrund ihrer räumlichen Nähe miteinander in Kontakt bringt“, sagt Thorsten Kud, einer der vier Berliner, die die Seite „Wir gegen Corona“ entwickelten.

Die Idee entwickelte Thorsten Kud in häuslicher Quarantäne

Das Ganze funktioniert wie eine Partnerbörse – nur eben zu Corona-Zeiten. „Wenn also jemand Hilfe beim Einkaufen braucht und in der Nähe jemand Hilfe angeboten hat, kann das System beide verbinden – so wird schnell und unbörokratisch geholfen.“ Auf die Idee kam Kud, weil er wegen eines Corona-Verdachtfalls im persönlichen Umfeld selbst Quarantäne verordnet bekam. „Ich saß zu Hause, fand die vielen Hilfs-Gruppen auf Facebook, aber es lief alles sehr ungeordnet. Leute bieten Hilfe, Leute suchen Hilfe, aber sie finden bei der Masse von Inseraten kaum zusammen. Ich dachte: Das muss effizienter gehen.“

Kud holte sich Unterstützung von Freunden und Kollegen – zum Team gehören auch Programmierer Dominic Breuker und Marina und Ben, ein Influencer-Pärchen, die bei Design und Entwicklung halfen. Am Sonntagabend ging die Website an den Start, schon am Montag waren knapp 9000 Menschen aus ganz Deutschland registriert. „Wir wollen am Mittwoch noch eine Telefonhotline für ältere Menschen freischalten, die nicht im Internet unterwegs sind“, sagt Kud. Zudem sollen Flyer verteilt werden, um mehr Leute zu erreichen.  Überrascht von der Hilfsbereitschaft ist der Berliner nicht. „Ich habe grundsätzlich ein positives Menschenbild. Wenn es allen gut geht, achtet man weniger auf gegenseitige Hilfe. Aber die Bereitschaft ist da. Und das zu sehen ist einfach toll!“

Leser helfen Lesern: Rufen Sie Ihren KURIER an!

„Wenn du Hilfe brauchst, ruf kurz an!“ Das sagt ein Freund schnell – und ebenso schnell ist dieses Angebot dann vielleicht auch schon wieder vergessen. Nicht bei uns! Der KURIER ist da – für Berlin und für alle in unserer und in Ihrer Nachbarschaft! In Zeiten von Corona müssen wir neu denken – und helfen! Und das machen wir. Jetzt geht es darum, eine Situation zu meistern, die wir bisher noch nicht kannten. Wir werden uns nicht damit abfinden, dass unsere Leser allein, einsam und ohne Hilfe zu Hause sitzen, um sich nicht den Gefahren des Coronavirus aussetzen zu müssen. Wir wissen, dass es auch in Ihrer Nachbarschaft Menschen gibt, die bereit sind, Ihnen zu helfen.  Das Coronavirus verändert unsere Welt – vieles ist nicht mehr so einfach wie früher. Aber nichts ist unmöglich! Der KURIER hilft, wo er kann. Wir veröffentlichen täglich neue Hilfsangebote aus der Nachbarschaft. Außerdem bieten wir Ihnen die Möglichkeit, einige Anfragen nach Hilfe oder ausgewählte Hilfsangebote kostenlos im Berliner KURIER zu veröffentlichen! Schreiben Sie uns eine Mail oder rufen Sie uns an! Mail: leser-bk@berlinerverlag.com Hotline heute 10 bis 12 Uhr und 13 bis 15 Uhr: Tel. 030/63 33 11 456