Mit Kai Wegner könnte die CDU wieder stärkste Partei in Berlin werden.
Mit Kai Wegner könnte die CDU wieder stärkste Partei in Berlin werden. Monika Skolimowska/dpa

Gut eine Woche vor der Wiederholung der Abgeordnetenhauswahl am übernächsten Sonntag baut die CDU ihren Vorsprung in den Umfragen aus. Laut einer am Donnerstag veröffentlichten repräsentativen Erhebung von infratest dimap im Auftrag der ARD käme die CDU auf 25 Prozent, wenn bereits an diesem Sonntag gewählt würde.

Zweitstärkste Kraft wäre mit 19 Prozent die SPD mit Regierungschefin Franziska Giffey. Die Grünen kämen auf 18, die Linken auf 12, die AfD auf 10 und die FDP auf 6 Prozent. Auf andere Parteien entfielen insgesamt 10 Prozent.

Grüne verlieren deutlich an Zustimmung

Gegenüber der letzten infratest dimap-Umfrage (für rbb und Berliner Morgenpost), die am 18. Januar veröffentlicht worden war, hat die CDU zwei Prozentpunkte zugelegt, die SPD und die Linke jeweils einen. Die Grünen dagegen verloren drei Punkte. Die FDP stagniert, die AfD verliert einen Prozentpunkt.

Wäre das Umfrageergebnis auch das Wahlergebnis, wären rechnerisch unterschiedliche Dreier-Bündnisse unter Führung der CDU mit Spitzenkandidat Kai Wegner möglich. Ob es Wegner im Falle eines Wahlsieges gelingt, tatsächlich ein Regierungsbündnis zu schmieden, ist aber offen - laut den Zahlen könnte auch die aktuelle Koalition von SPD, Grünen und Linken weitermachen, weil sie weiter eine Mehrheit im Abgeordnetenhaus hätte.

Lesen Sie auch, wie Kai Wegner die CDU hinter sich brachte >>

Bei der Abgeordnetenhauswahl am 26. September 2021 hatte die SPD 21,4 Prozent erreicht. Die Grünen lagen mit 18,9 Prozent auf Platz zwei, dahinter folgte die CDU mit 18,0 Prozent. Die Linke erhielt damals 14,1 Prozent, die AfD 8,0 und die FDP 7,1 Prozent. Weil bei der Wahl viele Probleme und Fehler auftraten, ordnete der Berliner Verfassungsgerichtshof eine komplette Wiederholung an, die am 12. Februar stattfindet.

Lesen Sie auch, warum die Grünen nicht mit der CDU ins Koalitionsbett steigen wollen >>

Umfragen sind mit Vorsicht zu genießen

Wahlumfragen sind generell mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung ihrer erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen für den Wahlausgang.

Lesen Sie auch die Kolumne: Es ist eine Schande: Im Berliner Osten wird auf Dauer nichts gut! >>