Update! Berliner Avus wieder frei: Feuerwehr hebt Sperrung auf. Doch der Sprengplatz Grunewald muss weiter gekühlt werden
Die Autobahn 115 war wegen des Brandes auf dem Sprengplatz im Grunewald gesperrt worden

Nach knapp einer Woche ist die Sperrung der Autobahn 115 (Avus) am Berliner Grunewald aufgehoben worden. Die Freigabe sei erteilt worden, sagte ein Sprecher der Berliner Feuerwehr am Mittwochabend. Nun müssten noch alle Absperrungen beseitigt werden. Das könne etwas Zeit in Anspruch nehmen. Zuvor hatte die Feuerwehr bei Twitter mitgeteilt, die Einsatzleitung habe entschieden, die Avus und die Havelchaussee ab 18.00 Uhr wieder freizugeben. Die Zu- und Abfahrt Hüttenweg bleibe jedoch in beide Fahrtrichtungen gesperrt.
Die wichtige Autobahn war am vergangenen Donnerstag nach dem Ausbruch eines Brandes auf dem Sprengplatz der Polizei im Berliner Grunewald gesperrt worden. Sie liegt etwa 500 Meter von dem Sprengplatz entfernt.
Rund um den Sprengplatz wurde eine Wasserversorgung gelegt
Vor der Freigabe der Autobahn musste sichergestellt werden, dass von verstreuter Munition und alten Weltkriegsbomben auf dem Platz keine Gefahr mehr ausgeht. Entscheidend dafür waren die Temperaturen auf dem Gelände, die am Montagmorgen noch bei 140 Grad lagen. Nun sei es gelungen, die Temperaturen auf dem gesamten Sprengplatz unter 60 Grad zu bringen, sagte der Feuerwehrsprecher.
Rund um den Platz sei eine Wasserversorgung gelegt worden, um den Platz weiter zu kühlen. „Durch die Befeuchtung wird die Temperatur gehalten“, sagte der Sprecher. Derzeit könne eine Gefahr durch Explosionen oder Detonationen ausgeschlossen werden, erklärte der Sprecher. Daher sei es möglich, den Sperrkreis zu verringern. Das Waldgebiet samt Wegen sei aber weiterhin für mehrere Hundert Meter rund um den Sprengplatz gesperrt. Feuerwehrleute würden nun weiter das Gebiet abfahren, um kleine Glutnester schnell löschen zu können.
Spezialkräfte der Polizei waren am Mittwoch erstmals auf dem Gelände. Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes und der Feuerwerker der Polizei hätten den Platz begutachtet, um die Schäden abzuschätzen, sagte der Feuerwehrsprecher.
Zwei Löschhubschrauber über dem Sprengplatz waren eine große Hilfe
Entscheidend für die Fortschritte bei der Brandbekämpfung war nach seinen Angaben der Einsatz von zwei Löschhubschraubern der Bundeswehr gewesen. Diese waren am Mittwoch eingesetzt worden, nachdem sie am Dienstag erstmals über dem Grunewald geflogen waren. Ihr Wasser nehmen sie an der nahen Havel auf. Ein dritter Helikopter untersuchte mit Hilfe von Wärmebildkameras, welche Erfolge das ganze am Boden erzielte. Die Hubschrauber wurden zuletzt auch bei den Waldbränden in Sachsen eingesetzt.
Zuvor konnte die Feuerwehr nur mit einem Löschpanzer und Löschrobotern die heißen Stellen am Boden und die restlichen Sprengkörper kühlen. Wegen der Hitze auf dem Gelände bestand die Gefahr, dass Munition und andere Kampfmittel explodieren. Am Dienstag hatte die Feuerwehr festgestellt, dass auch der Wald südlich des Sprengplatzes relativ stark mit Munition belastet ist, die durch Explosionen umhergeflogen ist.
Auf dem Gelände im Grunewald lagern 30 Tonnen Munition und beschlagnahmtes Feuerwerk
Auf dem Sprenggelände, wo die Polizei 30 Tonnen alte Granaten, Weltkriegsbomben, Munition und beschlagnahmte Feuerwerkskörper lagerte, hatte es in der Nacht zum vergangenen Donnerstag heftig gebrannt. Die Ursache ist noch nicht bekannt. Zahlreiche Explosionen waren zu hören. Auch in den Tagen darauf gingen vereinzelt Sprengkörper hoch.