Die Kassenärztliche Vereinigung Berlin: Der Vorstand will ungeimpfte Corona-Patienten zur Kasse bitten.<br>Masurenallee
Die Kassenärztliche Vereinigung Berlin: Der Vorstand will ungeimpfte Corona-Patienten zur Kasse bitten.
Masurenallee
Markus Wächter

Berlins Mediziner schlagen Alarm. Angesichts steigender Corona-Fallzahlen und der katastrophalen Betreuungslage auf den Intensivstationen in der Stadt fordert jetzt die Kassenärztliche Vereinigung Berlin (KV) von der Politik eine noch härtere Gangart gegen Ungeimpfte:  Corona-Patienten, die sich nicht impfen ließen, sollen nun einen Anteil für ihre Krankenhaus-Behandlung selber bezahlen!

Neben einen bundesweiten Lockdown für Ungeimpfte und einer allgemeinen Impfpflicht sei jetzt von der Politik eine „konsequente Strategie in der Pandemiebekämpfung nötig, um Kollateralschäden von der Gesellschaft abzuwenden“, heißt es in einer Erklärung des Berliner KV-Vorstandes vom Dienstag. Dazu gehöre auch eine Kostenbeteiligung Ungeimpfter an Krankenhausleistungen, sollten diese mit einer Coronainfektion in eine Klinik eingeliefert oder auf einer Intensivstation behandelt werden müssen.

Einnahmen sollen Pflegekräfte zugute kommen

Diese Patienten sollten demnach über eine Eigenbeteiligung oder über einen Aufschlag auf den Kassenbeitrag zur Kasse gebeten werden. „Die Einnahmen könnten den Pflegekräften im stationären Bereich und den Medizinischen Fachangestellten in der ambulanten Versorgung zugutekommen“, so die KV Berlin.

Zur Begründung, dass ungeimpfte Corona-Patienten zahlen müssen, erklärt der KV-Vorstand:  „Der hohe Anteil der Menschen, die noch nicht geimpft sind, werden uns sonst in eine Katastrophe führen und unser Gesundheitssystem in einem Maße überlasten, wie wir es bisher nicht kennengelernt haben. Mit einer Impfpflicht allein kommen wir hier nicht mehr weiter.“

Bei seiner Forderung ginge es dem KV-Vorstand nicht nur um die hohen Pandemiekosten, die bisher von allen Steuerzahlern – Geimpften wie Ungeimpften – gleichermaßen getragen werde. Man habe vor allem diejenigen im Blick, die unter der Pandemie besonders zu leiden hätten.

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„Weil sich 13 Millionen Menschen in unserem Land nicht impfen möchten, leiden vor allem die Kinder, Jugendlichen, jungen Menschen in Ausbildung, aber auch ältere und gefährdete Menschen. So kann es nicht weitergehen. Die Zeit für eine Impfpflicht ist gekommen. Diese sollte aber nicht nur auf dem Papier stehen, sondern bei Missachtung spürbare Konsequenzen nach sich ziehen“, heißt es in der Erklärung der Berliner KV.