Berlinale geht voran: Auf dem Filmfestival gibt es nur noch Hafermilch – Kuhmilch ist raus!
Deutschlands größtes Filmfestival geht einen mutigen Schritt in Sachen Catering – und bekommt dafür Lob von Peta.

Die Berlinale ist das wichtigste Filmfestival Deutschlands und hat als solches natürlich Signalwirkung auf die Branche und darüber hinaus. Dessen scheinen sich die Organisatorinnen und Organisatoren auch bewusst zu sein. Bereits seit 2006 enthält der Speiseplan der offiziellen Veranstaltungen immer weniger Fleisch. Seit 2020 ist er komplett vegetarisch. Und in diesem Jahr geht die Berlinale noch einen Schritt weiter: Statt Kuhmilch gibt es nur noch Hafermilch.
Berlinale: Deutschlands größtes Filmfestival stellt auf Hafermilch um
Wie es in einer Mitteilung heißt, wird bei „offiziellen Festivalveranstaltungen auch auf tierische Milchprodukte“ verzichtet. Konkret bedeutet das, dass es bei der 73. Berlinale vom 16. bis zum 26. Februar an allen Kaffee-Bars, an mobilen Kaffeeständen und auch beim Catering keine tierischen Milchprodukte geben wird. Ersetzt werden diese mit der Hafermilch des schwedischen Herstellers Oatly, der auch Eis auf Haferbasis bereitstellen wird.
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Berlinale-Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek wies gegenüber Horizont darauf hin, dass Nachhaltigkeit ein zentrales Thema sei. „Gemeinsam mit unserem neuen Partner Oatly möchten wir ein Zeichen setzen und Bewusstsein dafür schaffen, dass unser Ernährungsverhalten das Klima massiv beeinflusst.“ Die Reduzierung von tierischen Lebensmitteln und eine achtsamere Ernährung seien „wichtige Bausteine für nachhaltiges Handeln“.
Hafermilch statt Kuhmilch auf der Berlinale: Das bringt der Wechsel
Hafermilch ist dafür ein guter Weg, wie die Studienlage zeigt. Denn diese Milchalternative erzeugt in der Herstellung nicht nur rund 70 Prozent weniger CO₂, sondern verbraucht auch weniger Energie. Hinzu kommt, dass für einen Liter Hafermilch weniger Landfläche genutzt werden muss als für einen Liter Kuhmilch.
Mit der Berlinale-Partnerschaft wagt sich Oatly einmal mehr auf die große Bühne. Das Unternehmen war bereits öffentlichkeitswirksam als Hafermilch-Partner der Deutschen Bahn vorgestellt worden und hatte vor einigen Jahren für Aufsehen gesorgt, als es per Petition einen CO₂-Fußabdruck auf Lebensmitteln erwirken wollte.
Keine Kuhmilch auf der Berlinale: Lob von Peta
Applaus gibt es für die Milch-Wende der Berlinale von der Tierrechtsorganisation Peta. „Wir beglückwünschen die Verantwortlichen zu ihrer empathischen und im Hinblick auf die Klimakatastrophe zukunftsweisenden Entscheidung“, erklärte Bettina Eick, Fachreferentin für Ernährung bei Peta. „Schließlich ist die landwirtschaftliche Tierhaltung für bis zu 20 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich und damit eine der Hauptursachen für die Klimakatastrophe. Das rein vegetarische Catering ohne tierische Milch ist ein Schritt in die richtige Richtung.“
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Die Organisation forderte die Berlinale auf, zukünftig nur noch „zu 100 Prozent vegane Lebensmittel zu verwenden“. So weit ist das Filmfestival bislang noch nicht. Die Bereitschaft, diese Umstellung in den kommenden Jahren zu wagen, scheint bei den Machern aber durchaus gegeben.