Berlin verliert seine Schwergewichte
Nach und nach verlassen die Elefanten den Tierpark. Sie müssen weg, weil aus ihrem Gehege ein neues Dickhäuter-Paradies entsteht.

Ihr lautes Tööröö und das Herumgerüssele werden uns fehlen. Denn im Tierpark verschwinden jetzt nach und nach die Elefanten. Die Berliner Schwergewichte müssen in andere Zoos ziehen, weil ihr Gehege zu Europas modernster Elefanten-Anlage umgebaut wird.
Die ersten beiden Rüsseltiere sind schon umgezogen. Es sind die asiatischen Elefanten-Damen Louise (46) und Frosja (39), die im bayerischen Zoo Augsburg eine neue Heimat fanden. Die beiden Berlinerinnen werden dort mit den Artgenossinnen Targa und Burma eine Art Wohngemeinschaft für Elefanten-Seniorinnen bilden. Denn Targa soll mit ihren 63 Jahren weltweit zu den ältesten Elefanten gehören. „Selbstverständlich schmerzt uns der Abschied, aber wir wissen Louise und Frosja bei den Augsburger Kollegen in guten Händen“, sagt Tierpark-Direktor Andreas Knieriem.
Bis zum Sommer werden dann die anderen Elefanten den Tierpark verlassen. Dazu gehören die Weibchen Kewa (37), Lilak (48) und Kariba (14) sowie Pori (39). In welche Zoologischen Gärten sie kommen werden, entscheiden Experten des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP).
Sind alle Dickhäuter weg, kann der Tierpark mit dem zweijährigen Umbau ihres Geheges zur Afrika-Landschaft beginnen (insgesamt 43 Millionen Euro). Geplant ist eine Savannen-Welt, in der neben Elefanten auch Zebras, Antilopen und Giraffen leben. Mittendrin wird das jetzige Dickhäuterhaus von 1989 für 35,4 Millionen Euro komplett umgebaut. Es entspreche nicht mehr den Ansprüchen einer modernen und artgerechten Tierhaltung, so Knieriem. Im neuen Haus hätten die dort künftig einziehenden afrikanischen Elefanten auf 3000 Quadratmetern zehnmal mehr Platz als im alten Beton-Klotz.