DLRG-Rettungsschwimmer ziehen bei einer Übung einen Statisten an Bord.
DLRG-Rettungsschwimmer ziehen bei einer Übung einen Statisten an Bord. dpa/Markus Scholz

Traurige und erschreckende Sommerbilanz 2022 der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Wieder ist die Zahl der tödlichen Badeunfälle gestiegen. In der Hauptstadt hat sich die Zahl der ertrunkenen Personen im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt, teilte die Gesellschaft am Mittwoch mit. So ertranken bis Ende August dieses Jahres 16 Menschen in Berliner Gewässern. Im gleichen Zeitraum 2021 waren es acht Menschen.

Für Deutschland sieht die Statistik ebenso traurig aus. Nach Angaben des DLRG ertranken bis Ende August in ganz Deutschland 289 Menschen. Damit wurden 44 Fälle mehr als im Vorjahreszeitraum registriert.

Tödlicher August – viele Badeunfälle während der Hitzewochen

Vor allem im August 2022 habe es viele Tote gegeben. Allein für diesen Monat verzeichnete die DLRG 72 Fälle – im Vorjahresmonat waren es noch 40 gewesen. „Im heißen August suchten viele Menschen noch einmal Abkühlung im Wasser und kamen leider allzu oft nicht mehr zurück“, erklärte DLRG-Präsidentin Ute Vogt.

Trotz niedriger Pegelstände an den Flüssen seien viele dort ins Wasser gegangen. Gerade bei Niedrigwasser sei es aber besonders gefährlich, warnte die DLRG. Die Fließgeschwindigkeit in der Flussmitte sei dadurch höher als sonst. Allein in den Flüssen ertranken im August mindestens 16 Menschen.

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Im Gegensatz dazu sank die Zahl derer, die in Küstengewässern ertranken. Zwei Menschen starben in der Nordsee, elf in der Ostsee. Bis Ende August wurden 68 Menschen gerettet. Viele seien sich der Gefahren der Meere nicht bewusst. Die DLRG nannte den Fall eines Kinds, das bei einem unbewachten Naturstrand bei Hohenfelde auf einer Luftmatratze durch den Wind innerhalb kürzester Zeit fast einen Kilometer weit aufs offene Meer trieb.

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Leichtsinn und Alkohol – gefährliche Mischung für Badende

Häufige Gründe für tödliche Badeunfälle sind laut DLRG fehlende Badeaufsicht, Leichtsinn sowie Alkoholkonsum. Außerdem wird vor dem Baden in unbewachten Gewässern gewarnt.

Eine Zunahme gab es laut DLRG bei Unfällen im Zusammenhang mit dem sogenannten Stand-up-Paddeln. Zahlreiche Einsätze der Rettungsschwimmer stünden mit der vergleichsweise neuen Sportart in Verbindung.

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Im Zuge der Energiekrise warnte die Gesellschaft vor einer Schließung der Schwimmbäder. „Wir sehen die Wassersicherheit in Deutschland damit in ernster Gefahr“, erklärte Vogt.