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Berlin mit Kindern: Auf Stempel-Jagd beim altertümlichen Letterboxing

Bei der besonderen Form der Schnitzeljagd werden Stempel gesammelt – Letterboxing ist noch heute vor allem bei Menschen beliebt, die gern wandern.

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Beim Letterboxing navigiert man klassisch mit Karte, Kompass und Wegbeschreibung. Am Ende wartet ein Schatz – die Letterbox.
Beim Letterboxing navigiert man klassisch mit Karte, Kompass und Wegbeschreibung. Am Ende wartet ein Schatz – die Letterbox.DesignPics/imago

Millionen Menschen auf der Welt gehen heute dem Geocaching nach, einer Art Schnitzeljagd, bei der nach kleinen Behältern gesucht wird, die überall versteckt sind. Der Trend-Sport, der dank Smartphone-App heute vollkommen unkompliziert ist, zieht immer mehr Menschen in die Natur – doch dabei wird der Vorläufer des modernen Geocachings beinahe vergessen. Denn: Bevor man mit Satelliten auf die Suche ging, war Letterboxing die Schnitzeljagd der Wahl – und diese besondere Form der Schatzsuche gibt es noch heute.

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Letterboxer sammeln die Stempel, die sie in den Verstecken finden

Der Unterschied: Während beim Geocaching mithilfe geografischer Koordinaten und moderner Technik nach den Geocaches gesucht wird, funktioniert die Suche beim Letterboxing meist anhand sogenannter Clues. Das sind Wegbeschreibungen, die anhand von Richtungsanweisungen zum Versteck führen. Das Letterboxing ist deshalb oft auch mit Wanderungen verbunden – vorgegeben ist nur der Startpunkt. Wo der Schatz am Ende versteckt ist, ist zu Beginn offen.

Am Ende der Wandertour gilt es, die Letterbox zu finden.
Am Ende der Wandertour gilt es, die Letterbox zu finden.Panthermedia/imago

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Das Hobby entstand bereits vor vielen Jahren, als an moderne Satelliten noch gar nicht zu denken war: Schon im Jahr 1854 versteckte ein Wanderführer namens James Perrott in Dartmoor in Schottland eine Glasflasche, in die er eine Visitenkarte steckte. Dann animierte er andere Wanderer, danach zu suchen und ihre eigene Visitenkarte zu hinterlassen. Bald wurde daraus eine Blechdose mit einem Logbuch, in das sich die Wanderer, die das Versteck erreichten, eintragen konnten.

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Letterbox-Clues können über verschiedene Webseiten abgerufen werden

Und noch eine Besonderheit bietet das Letterboxing: Heute enthalten die meisten Letterboxen Stempel – und die meisten Letterboxer führen ein Büchlein mit sich, in dem sie die gefundenen Stempel sammeln. Oft handelt es sich bei den Stempeln um kleine Kunstwerke, die per Hand geschnitzt werden. Die Clues, die zu den Verstecken führen, können über verschiedene Webseiten abgerufen werden. Beim Letterboxing gilt allerdings: Der Weg ist das Ziel! Der Schatz ist eine schöne Belohnung nach der Wanderung, wichtig bleibt aber das Abenteuer, das die Tour bietet.

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In Deutschland können Letterbox-Clues unter anderem auf der Website letterboxing-germany.de abgerufen werden. Hier sind unter anderem eine Mini-Wanderung mit 2,5 Kilometern in Potsdam und eine elf Kilometer lange Wanderung bei Bad Saarow verzeichnet. Eine weitere Anlaufstelle ist die Website atlasquest.com: Auch hier sind in Berlin und Brandenburg einige Letterboxen registriert. Bei einer Tour wird beispielsweise der Park Sanssouci in Potsdam zum Spielfeld. Und auch auf der weltweit größten Geocaching-Plattform geogaching.com können zahlreiche Letterboxen abgerufen und gesucht werden.

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Profi-Tipp: Vor dem Loslaufen Kommentare der Letterboxen prüfen!

Es ist aber Vorsicht geboten: Weil das Hobby in Deutschland – insbesondere im Osten – nicht so weit verbreitet ist, sollte vor dem Loslaufen in den Kommentaren zu den jeweiligen Beschreibungen geprüft werden, ob die jeweilige Letterbox noch vorhanden ist. Und: Für manche Schatzsuchen werden zusätzliche Materialien wie Kompass und Karte benötigt. Details finden sich in der jeweiligen Beschreibung. Außerdem: Stift zum Eintragen ins Logbuch und Stempel-Büchlein nicht vergessen!