Das Moka Efti aus der Erfolgsserie „Babylon Berlin“ soll wiederauferstehen. Hier: Kriminalassistentin Charlotte Ritter (Liv Lisa Fries) in dem Tanzschuppen.
Das Moka Efti aus der Erfolgsserie „Babylon Berlin“ soll wiederauferstehen. Hier: Kriminalassistentin Charlotte Ritter (Liv Lisa Fries) in dem Tanzschuppen. dpa/X Filme/ARD/Sky

War da was? Corona? Nee, nicht in der Filmbranche! In Berlin wurde und wird gedreht, bis die Rolle quietscht. Mit Folgen: Die deutsche Hauptstadt ist und bleibt DER Sehnsuchtsort schlechthin – für Filmfreaks, Touristen und alle, die das Abenteuer suchen. Und es gibt neue Pläne für „Babylon Berlin“-Fans.

Filme, Serien und die Berlinale steigern die Attraktivität Berlins jedes Jahr aufs Neue. Es ist eine Erfolgsrallye ohnegleichen, wenn man den Verantwortlichen glaubt. Die Filmförderanstalt Medienboard Berlin Brandenburg (MBB) veröffentliche am Donnerstag die wichtigsten Zahlen dazu.

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Medienboard-Chefin Kirsten Niehuus hatte Verstärkung mitgebracht. Nicht irgendwen: Burkhard Kieker, Berlins oberster Tourismuswerber von Visit Berlin, kam mit ins angesagte Dóttir im Château Royal (Berlin-Mitte). Niehuus und Kieker verstehen und ergänzen sich, wenn auch auf unterschiedliche Weise. Sie sorgt mit ihren Förder-Millionen dafür, dass hier sehenswerte Filme gedreht werden, er nutzt die Thermik dieses Erfolgs und lässt Millionen Touristen auf Berlin fliegen.

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„Babylon Berlin“ soll weiter gemolken werden

Kieker erklärte seine Position in diesem kreativen Tandem so: „Wir sind wie Putzfische, die sich an den Haien festsaugen, um davon zu profitieren.“ Am meisten profitierte Visit Berlin und damit die Hauptstadt zuletzt wohl von „Babylon Berlin“, diesem unglaublichen Serienerfolg auf Basis der Bestseller-Romane von Volker Kutscher.

Medienboard-Chefin Kirsten Niehuus präsentierte neue Erfolgszahlen.
Medienboard-Chefin Kirsten Niehuus präsentierte neue Erfolgszahlen. Mike Schmidt/imago

Die ersten Staffeln wurden in Dutzende Länder verkauft. Und wenn man bedenkt, dass, so Kieker, weltweit rund 200 Millionen Touristen jedes Jahr an Drehorte reisen, kann man sich vorstellen, dass einige Prozent davon auch jene Berliner Quartiere sehen möchten, in denen Charlotte Ritter und Gereon Rath sich die Zeit vertreiben.

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Überhaupt dürfte „Babylon Berlin“ noch ordentlich gemolken werden. Bei Sellerieknolle und Wurzel-Terrine an Molke Beurre Blanc frohlockte Kieker, dass auch das legendäre Moka Efti aus der Serie „Babylon Berlin“ seine Wiedergeburt erleben solle. In den 1920er-Jahren erst Café, dann – nach dem Verkauf an die „Reform Kaffeehaus Gesellschaft“ – ein Amüsier- und Tanzschuppen, könnte es in absehbarer Zeit in Berlin wiedereröffnet werden. Die Gespräche dazu würden bereits Fahrt aufnehmen, so Kieker.

Die Gespräche zum Moka Efti laufen schon

Medienboard-Chefin Kirsten Niehuus freute sich ihrerseits über den Wettbewerb der Streamingdienste in Berlin. Dadurch würde hier unendlich viel gedreht werden. Der Nachteil ist: „Es fehlen Fachkräfte“, sagt Niehuus. Es gebe einfach nicht genug von ihnen für all die Produktionen, die an der Spree entstehen.

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Trotzdem landete zuletzt Kida Khodr Ramadan mit seiner Berliner ARD-Mini-Serie „Asbest“ einen großen Erfolg. Der Gangster-Kracher im Clan-Milieu wurde in der Mediathek mehr als 8 Millionen Mal gesehen. Rekord! Nicht der einzige, den das MBB am Donnerstagabend zu vermelden hatte:

Berlins Tourismus-Chef Burkhard Kieker möchte, dass das legendäre Moka Efti wiedereröffnet.
Berlins Tourismus-Chef Burkhard Kieker möchte, dass das legendäre Moka Efti wiedereröffnet. Christian Ditsch/imago

„Mit 6200 Drehtagen (neuer Rekord!), 15,3 Mio. Kinozuschauer:innen für MBB-geförderte Filme, 6 Zuschauermillionären, der Goldenen Palme von Cannes, globalen Streaminghits aus der German Hauptstadtregion  und dem 3-fachen Oscar-Nominee ,Triangle of Sadness‘ hält Berlin-Brandenburg unangefochten seinen Platz als Film- und Medienstandort Nr. 1 in Deutschland.“

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Und wenn im Rennen um die Bären der diesjährigen Berlinale (16. bis 26. Februar) weitere Erfolge dazukommen sollten, ist das schon ziemlich abgedreht. Übrigens: Insgesamt spendierte das MBB im Jahr 2022 exakt 40,7 Mio. Euro an Filmförderung! Mal ehrlich: Wer wollte da nicht die Klappe halten?

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