Fiese Kopfschmerzen

Autsch! Jede zehnte junge Berlinerin leidet unter Migräne

Stechende Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit, Übelkeit – Migräne-Attacken sind kein Spaß. In Berlin kämpfen besonders viele junge Frauen damit.

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In Berlin leiden besonders viele junge Frauen unter Migräne-Attacken.
In Berlin leiden besonders viele junge Frauen unter Migräne-Attacken.IMAGO/Zoonar II

Jeder, der schon einmal eine Migräne-Attacke hatte, weiß: Die Schmerzen sind kaum auszuhalten! Manche Betroffene sind tagelang außer Gefecht gesetzt – und können dann nicht das Haus verlassen. Die Symptome reichen von pulsierenden und pochenden Kopfschmerzen über Sehstörungen und Übelkeit bis hin zu Lärm- und Lichtempfindlichkeit. Selbst Reize wie eine einfache Unterhaltung oder der Duft einer Kerze können während eines Migräne-Anfalls zu viel sein. Wie eine Studie jetzt ergeben hat, sind in Berlin besonders viele junge Frauen betroffen. 

Jede zehnte junge Berlinerin leidet unter Migräne

In Berlin kämpfen immer mehr Menschen mit Migräne! Das geht jetzt aus einer aktuellen Analyse des Barmer-Instituts für Gesundheitssystemforschung hervor. Demnach erhielten im Jahr 2021 rund 206.000 Berlinerinnen und Berliner die Diagnose Migräne – das sind rund 5,6 Prozent der Berliner Bevölkerung. Die Zahlen sind im letzten Jahrzehnt auch gestiegen: Im Jahr 2012 waren es noch rund 4,6 Prozent.

„Auffällig ist, dass Migräne bei jungen Leuten besonders häufig auftritt und hier insbesondere bei Frauen. In der Gruppe der 20- bis 29-Jährigen ist jede zehnte Frau von Migräne betroffen und rund jeder zwanzigste Mann“, berichtet Gabriela Leyh, die Landesgeschäftsführerin der Barmer Berlin-Brandenburg.

Was löst eine Migräne-Attacke aus?

Die genauen Ursachen für Migräne sind laut des Barmer-Instituts noch nicht abschließend erforscht. Was man aber schon weiß: Neben einer genetischen Prädisposition können bestimmte Umstände oder Reize einen Migräneanfall auslösen. Diese sogenannten Trigger sind individuell unterschiedlich.

Häufig sind es Wetterveränderungen, Stress, Hormonschwankungen innerhalb des Menstruationszyklus, unregelmäßiger Schlaf, aber auch Geruchs- oder Lärmbelästigungen. „Migräne-Patienten wird empfohlen, ein Kopfschmerztagebuch zu führen. Dies hilft ihnen, herauszufinden, auf welche Trigger sie reagieren und wie sie diese vermeiden können“, betont Leyh.

Wer an Migräne leidet, sollte nicht nur zu Schmerzmitteln greifen, sondern auch prophylaktisch dagegen vorgehen.
Wer an Migräne leidet, sollte nicht nur zu Schmerzmitteln greifen, sondern auch prophylaktisch dagegen vorgehen.Imago/Imagebroker

Was hilft gegen Migräne?

Barmer erklärt: Migräne-Attacken äußern sich durch einseitig pulsierend-pochende Schmerzen, die mit Appetitlosigkeit, Übelkeit bis hin zu Erbrechen sowie Schwindel, Lärm- und Lichtempfindlichkeit verbunden sein können. Die meisten greifen hier natürlich zu schmerzlindernden Medikamenten. Aber die Expertin warnt: Der Einsatz von Schmerzmitteln sollte mit dem Hausarzt abgestimmt und mit anderen Verfahren ergänzt werden.

Was kann man neben Medikation denn noch gegen Migräne-Anfälle tun? Empfohlen werden Entspannungstrainings, vor allem die progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, aber auch Ausdauersport. „Prophylaktische Maßnahmen können die Migräne bei den Betroffenen nicht vollständig vermeiden, aber die Häufigkeit, Schwere und Dauer der Migräne-Attacken verringern“, erklärt Leyh.