Ausgerechnet vor der Wahl: Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey ist ihre erste Regentschaft los
2020 wurde sie „königliche Hoheit“. Nun überreicht sie das Zepter weiter.

Wenn das mal kein schlimmes Omen ist! Kurz vor der Wahl hat Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) ihre Regentschaft verloren – als Grünkohl-Königin! Kein Scherz! Das war die SPD-Politikerin auch. Sogar drei Jahre lang herrschte sie in diesem Amt, so lange wie kein anderer und keine andere vor ihr. Am Montagabend musste sie runter von dem Grünkohl-Thron.
Der Machtwechsel passierte beim traditionellen „Defftig Ollnborger Gröönkohl-Äten“ in der Vertretung des Landes Niedersachsen in Berlin. Die Veranstaltung der Stadt Oldenburg gibt es bereits seit 1956 an der Spreemetropole. Und da werden nicht nur leckere Grünkohl-Gerichte aufgetafelt, da kürt man auch den „Oldenburger Grünkohl“-König.
Bei so einer Veranstaltung wurde Giffey im März 2020 zur Grünkohl-Königin gewählt – vom sogenannten Kurfürsten-Kollegium. Damals war sie noch Bundesfamilienministerin. Nachdem die Traditionsveranstaltung wegen der Corona-Pandemie 2021 und 2022 abgesagt werden musste, war sie weiter im Amt geblieben. Traditionsgemäß wird das Zepter eigentlich bereits nach einem Jahr weitergereicht.

Am Montagabend dankte nun Giffey ab. Ihr Nachfolger: Bundesfinanzminister Christian Lindner ist neuer Oldenburger Grünkohlkönig. Vor der Kür des neuen Kohlkönigs ließ Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD) den rund 270 Gästen Deftiges auftischen: Rund 200 Kilogramm Bio-Grünkohl und rund 240 Kilogramm Pinkel, Kassler, Kochmettwurst und Speck. Heruntergespült wurde das nicht ganz leichte Essen mit herbem Bier. Schnaps sollte bei der Verdauung helfen.
Erstmals gab es in diesem Jahr ein veganes und glutenfreies Grünkohlgericht. Nach Stadtangaben hatten etwa zehn Prozent der Gäste sich für die vegane Alternative - serviert mit veganen Bratwürsten und Bio-Kartoffeln – angemeldet.