Samantha R. (27, vorne) im Gerichtssaal. Sie zündelte aus Frust und legte sechs Feuer in einer Klinik.
Samantha R. (27, vorne) im Gerichtssaal. Sie zündelte aus Frust und legte sechs Feuer in einer Klinik. Pressefoto Wagner

Der Feuerteufel im Klinikum war eine Frau, die Pflegehelferin werden wollte: Samantha R. (27) zündelte aus Frust.

Sechs Brände innerhalb von acht Tagen sorgten in einem Berliner Krankenhaus für Angst und Verunsicherung. Vor Gericht hauchte nun die Täterin: „Es tut mir leid. Ich fühlte mich gemobbt, ausgegrenzt.“ Doch sie habe „niemanden in Gefahr bringen wollen“.

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Die Serie, die am 4. August 2020 auf der Onkologie der Klinik begann. Gegen 17.30 Uhr zündelte sie an einem Müllbehälter im Badbereich eines Patientenzimmers. Im Bett eine gelähmte Frau. Sie hätte sich nicht bemerkbar machen können. Zum Glück bemerkte eine Krankenschwester den Rauch und die Gefahr.

Eine Videokamera überführte den Feuerteufel

Zwei Stunden später das nächste Feuer. Diesmal in der Personaltoilette im Keller. Wieder hatte Samantha R. einen Mülleimer in Brand gesteckt. In den nächsten Tagen brannte es noch in der Personalumkleide, in einem Arbeits- und in einem Versorgungsraum. Zuletzt steckte sie in einem Raum der Station einen gefüllten Wäschekorb an. Die Flammen wurden jeweils schnell entdeckt und gelöscht.

Eine Videokamera überführte den Feuerteufel. Vorbei war es mit der Abschlussprüfung, die für Samantha R. nach elfmonatiger Ausbildung bevorstand. Die Zündlerin: „Nun möchte ich Bäckerin werden.“

Eine Brandserie aus persönlichem Frust heraus

Einer psychologischen Gutachterin soll sie gesagt haben, dass sie „enttäuscht und sauer“ gewesen sei. Sie habe die Drecksarbeit machen müssen, eine Probeprüfung sei ihr verwehrt worden, sie habe sich nicht anerkannt gefühlt. Die Gutachterin: „Eine Selbstwertproblematik – sie fühlt sich zurückgesetzt.“

Eine Brandserie aus persönlichem Frust heraus. Wegen Sachbeschädigung in sechs Fällen sowie versuchter gefährlicher Körperverletzung und versuchter schwerer Brandstiftung ergingen ein Jahr und zehn Monate Haft auf Bewährung sowie 180 Stunden gemeinnützige Arbeit.